In St. Louis hat es seit Jänner noch weniger geregnet als in Graz. Andrä im Lavanttal (Kärnten), dem trockensten Ort Österreichs: nur noch 15 Liter pro Quadratmeter, ein Rückgang von über 80 Prozent im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt.
Nur noch 15 Liter ab Januar im Lavanttal
Extreme Trockenheit betrifft auch Niederösterreich. Und hier gibt es Orte, die dieses Jahr nicht viel Regen gesehen haben. Weniger als 20 Liter pro Quadratmeter sind seit Januar in Langenlois, Schöngrabern und Retz gefallen.
Folgen extremer Dürre
Der März ist noch nicht vorbei, aber schon jetzt ist klar – er wird als einer der trockensten in die Statistik eingehen. In Österreich gab es den ganzen Monat über keine nennenswerten Niederschläge. Ähnlich dramatisch ist die Lage in Tirol. Seit 30 Tagen hat es in Innsbruck nicht geregnet, auch das ist ein Rekord für das Frühjahr. Am Schlanders im Vinschgau in Südtirol, dem trockensten Tal der Alpen, sind seit Jahresbeginn nur noch zwölf Liter pro Quadratmeter gefallen. Und auch der Schweizer Tessin klagt über Trockenrekorde, von Dezember bis März hat es noch nie so leicht geregnet wie in diesem Jahr.
Der sonnigste März seit 1953 – und Waldbrände
Statt Regen oder Schnee haben die letzten Wochen fast nur Sonnenschein gebracht. Der März ist der sonnigste seit 1953 in Österreich. Linz, st. Pölten und Bregenz haben bereits ihre Rekorde gebrochen. Die sonnigsten Landeshauptstädte sind jedoch Innsbruck und Salzburg mit knapp 250 Sonnenstunden. In Salzburg scheint die Sonne mehr als doppelt so viel wie in einem normalen März und sogar mehr als Mitte Juli. APA / Helmut Fohringer Dürre macht der Landwirtschaft besonders zu schaffen Der Grund liegt in einer außergewöhnlichen Hochdruckwetterlage, die uns in Mitteleuropa für Tief den Weg versperrt hat. Andererseits hat es in den letzten Wochen in Spanien viel geregnet und in Griechenland viel geschneit – kopfüber Leute. Hierzulande war die Luft gerade in der vergangenen Woche extrem trocken, Werte unter zehn Prozent relativer Luftfeuchtigkeit wurden in geringer Höhe gemessen, etwa in Lunz am See die niedrigsten in der Geschichte der Messungen. Österreich
Besonders viele Waldbrände im März
Auch der Boden konnte und kann die Luft nicht befeuchten. Im Gegenteil, Sonne und Wind haben den staubigen Boden noch mehr ausgetrocknet. Sie brauchen also nicht viel mehr als eine achtlos geworfene Zigarette oder heiße Asche, die gerade Wälder und Wiesen verbrennt. Österreichweit gibt es aufgrund der Dürre jeden Tag dutzende Brände, die Südhänge sind besonders gefährdet und im Frühjahr spielt auch das trockene Laub am Boden oder Gras aus dem Vorjahr eine entscheidende Rolle.
Wetterwechsel mit Saharastaub
Doch die Tage mit intensiver Sonneneinstrahlung und Temperaturen weit über 20 Grad sind nun gemessen und die Dürre neigt sich dem Ende zu. Zur Freude der Bauern regnet es endlich. Der endlos lange „Peter“ ist in einem Klumpen gefangen: Ein Tief über Spanien und ein weiteres Tief über Skandinavien verschmelzen über Mitteleuropa und vermischen nasse und kalte Luft. Österreich hat recht mit der Luftmassenbegrenzung. Bereits am Dienstag ziehen hohe Wolken der Sonne entgegen und es gibt ein Déjà-vu, denn der Saharastaub erreicht uns, ähnlich wie vor zwei Wochen. Die feineren Staubpartikel führen dann in den Folgetagen zu höheren Feinstaubbelastungen, zu teilweise eingeschränkter Sicht und auch Staubablagerungen auf den Skipisten sind möglich. Auch “Blutregen” ist möglich. Der Sand kann vom Wind mit dem Regen weggespült werden. Ein Auto zu waschen oder Fenster zu putzen, ist eine verlorene Liebesbemühung. Wetter
Kurzurlaub für den Frühling
Regen ab Mittwoch
Am Mittwoch sind die Wolken meist dicht und die ersten Regenfälle treten auf, aber bis zum Abend wird es nicht viel regnen. Im Osten sind noch etwa 20 Grad möglich, in weiten Teilen Österreichs ist es aber bereits kühler als in den Vortagen. Am Donnerstag regnet es heftig und die Schneegrenze beginnt von Norden her zu fallen, sodass es in Ober- und Niederösterreich in höheren Lagen bereits schneien kann. Der nicht ganz so ruhmreiche Titel „Trockenster März seit Aufzeichnungen“ wurde wohl nur am letzten Tag des Monats vermieden. Bisher hat der März einen Rekord aufgestellt.
Die Schneegrenze fällt
Kein Aprilscherz ist das Wetter am Freitag, den 1. April. Es gibt viele Wolken, mehr Regen und Schnee. Auch in vielen Tälern der Alpen schneit es weiter. Der kälteste Wind kommt am Samstag. Dann kann es auch im Flachland schneien, sodass auch in sehr geringen Höhen weiße Überraschungen möglich sind. Am Sonntag soll es etwas schneien. ORF.at/Christian .ser Snows Rückkehr ist österreichweit möglich Die Temperaturen bleiben das ganze Wochenende über unter zehn Grad. In höheren Lagen steigen die Preise nicht einmal den ganzen Tag, deshalb ist es teilweise 20 Grad kälter als zu Beginn dieser Woche. Der Winter schlägt also wieder zu.
Die Temperaturen steigen langsam wieder
In Österreich fallen von Mittwoch bis Sonntag meist 20 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter, was nicht ausreicht, um das große Defizit der letzten Monate auszugleichen, aber hilft, die schlimmste Dürre zu lindern. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Niederschlag allmählich kommt, also Zeit hat, den Boden zu befeuchten, und nicht sofort abläuft. Nächste Woche steigen die Temperaturen wieder langsam an, allerdings droht im Flachland vor allem nachts bis Montag Frostgefahr.