Ahnenforschung – auf den ersten Blick ein eher ungewöhnliches Hobby für einen Abiturienten. Aber Fabio Curman aus Brederis ist ein begeisterter Ahnenforscher. Sein Stammbaum umfasst jetzt allein mütterlicherseits 3.500 Personen. Der gesamte Stammbaum würde auf 800 Quadratfuß gedruckt. Ein Verwandter sticht besonders hervor: Martin von Lorenz (geboren 1748 in Blons), der unter Maria Teresa für die Einführung der Schulpflicht mitverantwortlich war. Als Vertreter von Josephine setzte er sich auch sehr dafür ein, die Zeit der Kirche zu begrenzen, was ihm den Spitznamen „österreichischer Papst“ einbrachte.

Interesse aufgrund der eigenen Familie

„Ich habe mich schon in jungen Jahren für das ganze Ahnenthema interessiert“, sagt Curman. Besonders entscheidend war Reinhold Bilgeries „Der Atem des Himmels“, der sich mit der Zerstörung der Lawine in Blons (1954) befasst. Denn er wusste, dass sein Urgroßvater aus dem Tal der Großen Walser stammte und Verwandte von der Lawine erfasst worden sein könnten. „Ein zweiter Faktor war ein weiterer meiner Großeltern, die im KZ starben und ich wollte wissen, wann und wo er starb, denn das wusste man 70 Jahre lang nicht“, erklärt die HTL-Absolventin. . So „stolperte“ er über das Thema und wollte immer mehr über seine Vorfahren und die Vergangenheit erfahren. ORF Vorarlberg Fabio Curman und Georg Watzenegger forschen

Internet zur Ressourcensuche

Viele genealogische Erhebungen werden jetzt online durchgeführt. Vor allem digitalisierte Kirchenbücher sind wichtige Quellen: „Man kann heutzutage die Grundkontexte für die hausgenealogische Forschung wirklich ausloten“, erklärt Curman. Allerdings gibt es einige Ausnahmen, etwa wenn die Bücher noch nicht gewendet sind oder wie im Burgenland die Quellen noch nicht in allen Gebieten vorhanden sind. Das “Genealogie-Skelett” kann man zwar von zu Hause aus recherchieren, aber Archivbesuche sind trotzdem nötig.

Genealogie in Vorarlberg

Seit 20 Jahren gibt es die „Interessengemeinschaft Ländle Ahnenforscher“. Die fast 300 Mitglieder des Vereins haben sich der historischen Forschung und der Erstellung von Stammbäumen verschrieben. Ahnenforschung ist nicht nur ein Hobby für Rentner, sondern auch für junge Menschen.

Fast 300 Mitglieder

Die “Ländle Genealogical Stakeholder Group” – kurz IGAL – beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Ahnen- und Familienbeziehungen aller Art. „Momentan haben wir fast 300 Mitglieder“, sagte Präsident Georg Watzenegger. Einer ist sehr international, denn die Mitglieder verteilen sich auf Vorarlberg, Tirol, Liechtenstein, Italien, die Niederlande, die Schweiz, Deutschland und die USA. Die Ahnenforschung blüht auf, weil viele Menschen gerade in Zeiten der Pandemie dieses Hobby für sich entdeckt haben. Wer eine genealogische Suche starten möchte, kann an diesem Wochenende (2. und 3. April) im Lustenauer Reichshofsaal Halt machen. Dort feiert der Verein IGAL bis Sonntag sein 20-jähriges Bestehen mit einer großen Veranstaltung.