In Österreich gibt es 120.000 offene Stellen. Sowohl AMS als auch andere Organisationen haben viel gelernt – wenn es darum geht, Neuankömmlingen die Sprache schnell beizubringen. Die Zahl der Arbeitssuchenden lag im März nicht nur unter der Zahl von 368.979 Personen vor der Krise (2019), sondern lag absolut gesehen auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Kopf betonte, dass die Blaue Karte allein nicht ausreiche, „man braucht noch eine Arbeitserlaubnis“. 41 davon hätte AMS mittlerweile ausgegeben. Er sei Arbeitsminister Martin Kocher dankbar, dass er „alles eliminiert hat, was den Prozess erschwert“.
Dienstgrenzen
Zur Frage der Zuverdienstgrenze sagte Kopf, für Einkommen über 500 Euro müsse eine Lösung gefunden werden. Denn Kopf befürchtet, dass Frauen mit Kindern aufgrund der Kinderbetreuungssituation in Österreich oft nur noch Teilzeit arbeiten können. Sie könnten dann knapp über der 500-Euro-Zuverdienstgrenze liegen, verlieren aber die Grundsicherung. Er sei dafür mit dem Innenminister in Kontakt, er habe „das Gefühl, dass sich etwas bewegt“. Auch gefährdete Gruppen sollten berücksichtigt werden. Kopf: “Wie kümmern wir uns um sie, wenn sie länger bleiben?” Für Menschen, die nicht in den Arbeitsmarkt eintreten können, soll eine höhere soziale Absicherung in Aussicht gestellt werden. Head rechnet nicht damit, dass die Arbeitslosigkeit durch den Krieg in der Ukraine steigen wird. Denn die aktuelle Prognose des WIFO verspricht ein Wirtschaftswachstum von deutlich über 3 Prozent. Er sieht die Notwendigkeit, Leiden zu bekämpfen, aber als Experte sollte er sagen: “Wenn das Gas nicht mehr fließt, rechne ich mit ganz anderen Zahlen.” Es müsse alles getan werden, “um diesen Krieg zu stoppen”, andererseits habe er “große Auswirkungen auf die Wirtschaft”.