Das „gestiegene Interesse“ sei auch bei den Wiener Helfern zu spüren, die in Wien für den Zivilschutz zuständig sind. Sie halten Blackout Lectures und informieren online und telefonisch. „Im Moment haben wir viele, viele Anrufe“, sagte Wolfgang Kastel von den Wiener Assistenten. Anrufer würden dann auf die Vorlesungen verwiesen. Bis Herbst sind drei öffentliche Termine geplant. Es gibt auch einige für Gruppen oder Vereine, sagte Castel.
Nur 16 Prozent haben Stromausfälle geplant
„Ein Stromausfall ist eine mit geringer Wahrscheinlichkeit auftretende Störung des gesamten Stromnetzes mit potenziell größeren Schäden. Damit sind nicht nur die letzten Meter vom Stromkabel bis zum Haus betroffen, sondern auch die großen Übertragungsnetze, die Hochspannungsleitungen“, erklärte Farda. Eine Spectra-Umfrage zeigt, dass 16 Prozent der Österreicher einen Stromausfall vorhergesagt haben. Anekdotisch konnten nur zwei Drittel der Befragten den Begriff Blackout richtig wiedergeben.
Nahrung und Wasser für zehn bis vierzehn Tage
Generell gilt in Sachen Vorsorge: „Man sollte sich auf Stromausfälle sowie andere Krisenszenarien vorbereiten, dass man für etwa zehn bis 14 Tage Essen und Wasser zu Hause hat und sich mit der Familie abstimmt. sagte Farda. Darüber hinaus hilft ein Handkurbel- oder batteriebetriebenes Radio auch bei der Aktualisierung der LED-Beleuchtung oder anderer Lichtquellen. Auch Medikamente sollten zehn bis 14 Tage zu Hause aufbewahrt werden, sagt Farda. Auch der Zivilschutzverband hat für September ein neu überarbeitetes Merkblatt zum Thema angekündigt. „Zum einen wurden die Prospekte aktualisiert, zum anderen hat sich auch der Fokus geändert. Jetzt haben wir meistens Listen darin“, sagt Farda. Diese konnten leicht bearbeitet werden. Die Merkblätter sollen “Anfang September online verfügbar sein und können auch kostenlos im Katastrophenschutz-Shop bestellt werden”.
Experte: Persönliche Krisen zu verhindern ist lebenswichtig
Wie wir einen solchen Notfall überstehen, hängt laut Krisenpräventionsexperte Herbert Saurugg maßgeblich von der persönlichen Vorsorge ab. „Denn nur wenn die Menschen wissen, dass es ihren Familien gut geht, gehen sie zur Arbeit und helfen, Systeme neu zu starten.“ Im Falle eines großflächigen Stromausfalls reicht es nicht aus, die Stromversorgung einfach wiederherzustellen, was europaweit nur eine Woche dauern kann. Danach wird es mehrere Tage dauern, bis Internet und Telefon wieder funktionieren, was unbedingt notwendig ist, um die Bevölkerung mit Grundgütern zu versorgen. Daher sei mit der schrittweisen Rückkehr zur Normalität nicht vor der zweiten Woche zu rechnen, so der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenprävention. Folglich ist die Empfehlung sinnvoll, mindestens 14 Tage autark zu sein.