Die ukrainische Lehrerin Mariana Druchek kann bereits eine Klasse geflüchteter ukrainischer Schüler in Polen unterrichten.  In Österreich gibt es noch einige Barrieren für Lehrkräfte aus der Ukraine.  © Wojtek RADWANSKI / AFP
    Für Lehrkräfte, die aus der Ukraine nach Österreich geflüchtet sind, ist es schwierig, Arbeit zu finden.  Um arbeiten zu können, benötigen Sie eine Arbeitserlaubnis und Deutschkenntnisse.       

In Wien wird beispielsweise versucht, den deutschen Bedarf durch Vereinsarbeit zu decken. Derzeit ist die Lage bezüglich der Zahl der ukrainischen SchülerInnen an österreichischen Schulen noch etwas verworren.

Die Einstellung von Lehrern, die die Ukraine verlassen haben, ist nicht einfach

Schon jetzt gibt es viel mehr junge Menschen im Land, als in die Schulen berufen werden. Das mache auch Sinn – man warte mit den Schularbeiten, bis die Kinder einen festen Wohnsitz hätten, sagte Wiener Erziehungsdirektor Heinrich Himmer am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Andernfalls müssen Sie sie nach dem Umzug wieder aus dem Unterricht nehmen.

Mehr ukrainische Lehrer in Österreich als an Schulen

Allerdings gibt es im Land bereits deutlich mehr ukrainische Lehrer als in den Schulen. An sich wäre es naheliegend, sie beim Unterrichten von Kindern aus der Ukraine zu verwenden. Allerdings benötigen sie zunächst eine Arbeitserlaubnis. Auch das Lehramtsgesetz schreibt laut Himmer ein gewisses Maß an Deutschkenntnissen vor. Wer dies nicht nachweisen kann, sollte nicht als Lehrer eingestellt werden. Neuankömmlinge mit Ukrainischkenntnissen in Wien sind daher vor allem Lehrkräfte, die schon lange in Österreich leben und zuvor in muttersprachlichen Kursen tätig waren, oder Studierende. Die Anforderung, Deutsch zu können, könne nur durch eine Gesetzesänderung gelöst werden, sagte Himmer. Bis dahin begnügt sich Wien damit, ukrainische Lehrkräfte ohne ausreichende Deutschkenntnisse für andere Organisationen, etwa Vereine, einzustellen und für den Unterricht einzusetzen.

19 Lehrkräfte aus der Ukraine können in Oberösterreich nicht eingestellt werden

In anderen Bundesländern ist die Situation ähnlich. In Oberösterreich sind bisher 19 Lehrkräfte aus der Ukraine für den Schuldienst angemeldet, aber mangels „Blue Card“ noch nicht eingestellt worden. In der Steiermark wird ein Erlass vorbereitet. Viele Bewerber haben sich bereits gemeldet, einige warten aber noch auf eine Arbeitserlaubnis.

Niederösterreich stellte zehn zusätzliche Lehrkräfte ein

In Kärnten sind deutschsprachige Ukrainer oder Lehrer aus der Ukraine noch nicht entwickelt. Es würden die für die Lehre nutzbaren Voraussetzungen fehlen. In Niederösterreich wurden nach derzeitigem Stand etwa zehn zusätzliche Lehrkräfte eingestellt. „Wir wissen beide, dass sie selbst aus der Ukraine geflohen sind“, teilte das Bildungsministerium mit.

„Einige“ der 20 Lehrerinnen und Lehrer in Tirol haben einen ukrainischen Hintergrund

In Tirol haben von den rund 20 eingestellten bzw. einzustellenden Lehrkräften „einige“ auch einen ukrainischen Hintergrund. Insgesamt wurden der Bildungsdirektion mehr als 20 ukrainische Staatsbürger mit pädagogischer Ausbildung gemeldet, die seit langem in Tirol leben oder neu angekommen sind. In Salzburg werden gezielt geflüchtete Lehrkräfte mit Deutschkenntnissen und blauem Pass gesucht. Nach Angaben des Staates haben sich bisher 13 Lehrer und Schüler ukrainischer Herkunft angemeldet.