03.04.2022, 11:05 Uhr
Als Folge der russischen Aggression in der Ukraine verhängen Großbritannien und die EU Sanktionen gegen viele Oligarchen. Unter ihnen ist Roman Abramowitsch. Das Vermögen der superreichen Russen soll eingefroren worden sein. Dies scheint jedoch nicht generell der Fall zu sein. Der russische Oligarch Roman Abramovich besitzt offenbar mehr Luxusyachten als bisher bekannt. Der andere Eigner des englischen Fußballvereins FC Chelsea besitzt laut „Financial Times“ insgesamt fünf Boote im Gesamtwert von fast einer Milliarde US-Dollar. Bisher war nur bekannt, dass er Eigentümer von „Solaris“ und „Eclipse“ ist. Beide Yachten sollen einen Gesamtwert von 900 Millionen Dollar haben. Dem Bericht zufolge hat der 55-Jährige auch die Jacht Halo und die Garcon mit einem Helikopter ausgestattet, die zusammen oder getrennt etwa 38 Millionen Dollar kosten sollen. Nach aktuellen Informationen des Überwachungsportals „marinetraffic.com“ liegen beide Schiffe im Hafen von Antigua vor Anker. Die Insel ist eine der beiden größten im Karibikstaat Antigua und Barbuda. Offenbar war den örtlichen Behörden die Grundstückssituation nicht bekannt. Brisant für die Geschichte: Obwohl die Inseln ein unabhängiger Staat innerhalb des Commonwealth of Nations sind, ist das offizielle Staatsoberhaupt Queen Elizabeth. Und in Großbritannien steht der als kremlnah geltende Abramowitsch wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine auf der Sanktionsliste. Laut Financial Times sicherten die Behörden des Inselstaates den Briten “volle Unterstützung” für den Fall zu, dass eine solche Anfrage eintrete. Auch die eher „kleine“ Yacht „Sussurro“ wird den Russen zugeschrieben. Es liegt derzeit in La Ciotat in Südfrankreich vor Anker. Die “Financial Times” bezifferte den Wert dieses Schiffes auf elf Millionen Dollar. Auch Frankreich verhängte zusammen mit der Europäischen Union Sanktionen gegen den 55-Jährigen und beschlagnahmte sein Vermögen. Abramovich war in den vergangenen Tagen immer mehr ins Rampenlicht gerückt. Nicht nur wegen des “Wanderns” ihrer Luxusyachten in die Türkei, wo ihr derzeit keine Sanktionen drohen. Aber vor allem wegen seiner vagen Rolle in den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Er soll Ziel eines Giftanschlags gewesen sein. Nach einem Treffen Anfang März in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sollen „Symptome einer vermuteten Vergiftung“ gezeigt worden sein. Eine Quelle in der Nähe von Abramovich sagte dem Wall Street Journal, es sei nicht klar, wer hinter dem Vorfall stecken könnte. Westliche Experten konnten die Symptome nicht erklären.