Millionen machen die Burgdorfer mit Russland-Exporten Sanktionen gegen Russland betreffen fast die gesamte Maschinenindustrie. DAS GANZE? Die Firma Rondo aus Burgdorf BE liefert weiterhin gerne ihre Teigmaschinen ins Kriegsland. 1/4 Viele Unternehmen haben Lieferungen nach Russland eingestellt. Die grosse Mehrheit der Schweizer Industrieunternehmen ist von den Sanktionen gegen Russland betroffen und musste sich aus dem oft wichtigen Markt zurückziehen. Das gilt für die Uhrenindustrie ebenso wie für viele Maschinenhersteller. Allerdings nicht für jeden. Ein Maschinenhersteller aus Burgdorf BE liefert weiterhin nach Russland und erzielt dort einen Millionenumsatz, wie die «Berner Zeitung» verrät. Rondo fertigt Teigmaschinen für Großbäckereien und die Lebensmittelindustrie. Diese Maschinen formen Teig und spucken hunderte oder gar tausende Croissants, Donuts oder Brotlaibe pro Stunde aus – und das meist ohne Strafe. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat sich bisher nur teilweise auf die Geschäftspraktiken des Unternehmens ausgewirkt.
„Wir machen keine Politik“
«Ich werde den Konflikt nicht kommentieren, aber den Einsatz von Waffen gegen Menschen grundsätzlich verurteilen», schrieb Rondo-Chef Peter Studer kurz nach Kriegsausbruch in einer E-Mail an die Belegschaft. Sie wollen den strategisch wichtigen russischen Markt behalten und stellen wegen des Krieges Lieferungen in die Ukraine ein, heißt es in der von der Zeitung zitierten E-Mail. Übrigens: Da sich der Krieg auf die Ost- und Südukraine konzentriert, hat Rondo wieder in die Ukraine geliefert. Konfrontiert mit Traditionen in Russland erklärt Rondos Chef: „Dass es Krieg gibt, ist verwerflich. Aber wir machen keine Politik, wir bauen Maschinen für Bäckereien.” Rondo-Produkte werden zur Herstellung von Grundnahrungsmitteln benötigt und liefern so viel, wie es die Sanktionen zulassen.
Mitarbeiter dürfen sich nicht äußern
Rund 20 Vertriebs- und Servicemitarbeiter arbeiten bei einer Rondo-Niederlassung in Russland. Unpolitisch zu sein, diene auch der Sicherheit dieser Menschen, argumentiert Studer: „Wenn wir uns zugunsten der Ukraine positionieren würden, wäre das eine Gefahr für unsere Funktionäre in Moskau. Aber auch auf russischer Seite beziehen wir keine Stellung.” Das gilt auch für Mitarbeitende, wie ein Insider der Berner Zeitung mitteilt. Mitarbeiter wurden angewiesen, Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine aus ihren Profilen im Unternehmensnetzwerk LinkedIn zu löschen. Auch der Leiter der Moskauer Niederlassung von Rondo, der den russischen Außenminister Sergej Lawrow auf seinem LinkedIn-Profil gelobt hatte, musste den Eintrag löschen. (nein) Sanktionen gegen Russland