Bei höheren Gewichten drohen Nebenwirkungen, warnt Portfoliomanager Andrew Smith vom Vermögensverwalter Threadneedle. Steigende Energiepreise haben das verfügbare Einkommen der Verbraucher gedrückt und die Geschäftskosten erhöht. Sie werden auch mit verschärften Versorgungsproblemen zu kämpfen haben. Ein weiteres finanzielles Risiko seien die zu erwartenden Zinserhöhungen, warnt Peter de Coensel, Chef des Vermögensverwalters Degroof Petercam. Die Zentralbanken beschlossen, ihre antiinflationäre Glaubwürdigkeit buchstäblich „um jeden Preis“ aufrechtzuerhalten. “Auch wenn die Risiken einer Rezession zunehmen und eintreten.” In den USA rechnen die Anleger vor allem damit, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung Anfang April um ein halbes Prozent zulegen wird, doppelt so stark wie Mitte März. Vorstandsmitglied Frank Elderson von der Europäischen Zentralbank (EZB) schließt eine Zinserhöhung in diesem Jahr nicht aus. Aktienanleger achten in diesem Zusammenhang verstärkt auf Anleiherenditen, insbesondere in den USA. Dort rentieren zweijährige Anleihen derzeit fast genauso gut mit 2,15 Prozent wie zehnjährige mit 2,35 Prozent. Übersteigen die Renditen von Wertpapieren mit kürzerer Laufzeit die von langfristigen, sprechen Experten von einer „Reverse Yield Curve“. Sie gilt als Zeichen einer drohenden Rezession. „Da dies meist erst mit ein paar Monaten Verspätung passiert, kann bis dahin eine ‚Katastrophenexplosion‘ nicht ausgeschlossen werden“, sagt CMC-Experte Stanzl. Denn bis zur echten Rezession könnten Wirtschaftsdaten, die über den niedrigen Erwartungen liegen, zu Kurssprüngen führen. In der vergangenen Woche brach der Dax um mehr als ein halbes Prozent ein. In der vergangenen Woche war er jedoch um fast sechs Prozent gestiegen, mehr als seit anderthalb Jahren. Die Anleger waren wieder in Aktien, als die Aktienmärkte Anfang dieses Monats aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine nachgaben. Dem Spitzenindex dürften zu Beginn des Freitags leichte Kursgewinne weitere Aufschläge folgen lassen: Aktuell wird er knapp 90 Punkte höher bei 14.395 Punkten eingeschätzt. Zu Beginn der Woche stehen nur wenige kursbeeinflussende Punkte auf der Tagesordnung: Nach Daimler Truck legt der Konkurrent VW Nutzfahrzeuge seinen Geschäftsbericht vor. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) informiert über die Beobachtungsliste und die Zukunft der Hauptversammlung in der Post-Corona-Zeit.