02.04.2022, 12:35 Uhr
Papst Franziskus hat Russlands Angriff auf die Ukraine wiederholt mit klaren Worten verurteilt und Kirchenvertreter ins Kriegsgebiet geschickt. Er erwägt nach eigenen Worten eine Reise in die unter russischem Beschuss stehende Hauptstadt des Landes. Papst Franziskus erwägt eine Reise in die Ukraine. Auf dem Flug nach Malta fragte ihn ein reisender Journalist, ob er eine Einladung in Betracht ziehen würde, die ukrainische Hauptstadt Kiew zu besuchen. “Ja, das liegt auf dem Tisch”, erwiderte das 85-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, hatten den Argentinier bereits eingeladen, in das vom Krieg zerrüttete Land zu kommen. Papst Franziskus hat in zahlreichen öffentlichen Auftritten den Krieg in der Ukraine verurteilt und bereits Vertreter der katholischen Kirche aus dem Vatikan dorthin entsandt. Selenskyj hatte den Papst auch gebeten, als Vermittler in den Konflikt mit Russland einzugreifen. „Wir würden die vermittelnde Rolle des Heiligen Stuhls bei der Beendigung menschlichen Leidens schätzen“, sagte Selenskyj. Franziskus hat in den vergangenen Wochen unter anderem mit Selenskyj, aber auch mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. Gespräche über die Lage in der Ukraine geführt. Die Mehrheit der Ukrainer sind orthodoxe Christen. Es gibt eine griechisch-katholische Minderheit, hauptsächlich im Westen des Landes. Francis besucht derzeit die Mittelmeerinsel Malta. Das Flugzeug mit der vatikanischen Delegation und Journalisten landete am Morgen auf dem Luqa International Airport. Auf das 85-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche warten an diesem Samstag Treffen mit maltesischen Politikern und der Ortskirche sowie eine Katamaranfahrt zur Insel Gozo. Im Mittelpunkt der Reise steht das Thema Einwanderung. Am Sonntag will der Argentinier ein Zentrum besuchen, das etwa 50 Einwanderer beherbergt.