Wie viel Energie braucht das Burgenland und wo kommt sie her? Derzeit werden landesweit jährlich etwa 14 Terawattstunden (TWh) Energie verbraucht. Die Hälfte davon stammt laut Energie Burgenland aus erneuerbaren Quellen, die andere Hälfte wird importiert – vor allem Gas, Öl und Kernenergie aus Osteuropa. Ein Großteil der Importe könnte nach Angaben des burgenländischen Energieversorgers auch hierzulande produziert werden. Dafür wären allerdings 350 neue Windkraftanlagen (1.800 Megawattstunden, MWh) und viele Freiflächen-Photovoltaikanlagen nötig. Die Kapazität der Photovoltaik auf Dächern oder anderen wasserdichten Flächen beträgt laut Energie Burgenland nur 500 MWh, die noch zu errichtenden Anlagen auf dem Areal werden weitere 2.700 MWh erzeugen. Wo entstehen die ersten Photovoltaikprojekte? Die erste neue EB-Anlage wird in Kürze in Punitz (sechs Hektar) in Betrieb genommen. Schattendorf (17 ha), Nickelsdorf (170 ha) und Güssing (127 ha) werden folgen. Was wird am Donnerstag im Landtag entschieden? Mit dem Energieunabhängigkeitspaket will die Landesregierung den schnelleren Ausbau von Wind- und Photovoltaikanlagen ermöglichen, um die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen schneller voranzutreiben. Die Umverteilung von Photovoltaikflächen bis zehn Hektar obliegt künftig den Kommunen, bei größeren Projekten von überregionaler Bedeutung entscheidet das Land per Verordnung. Weitere Neuerungen: Kommunen erhalten künftig 700 Euro pro Hektar Photovoltaik (bisher 350) und Anlagen mit einer Größe von bis zu 200 Quadratmetern sind künftig ohne Raumplanung möglich (bisher 100). Zudem sind Photovoltaikanlagen bis 20 KWp genehmigungsfrei (bisher 10). Was ist der Kontrast zu den SPÖ-Plänen? PVP und FPÖ lehnen das Vorhaben entschieden ab, nennen es eine „überfüllte Politik“ und fordern eine „konstruktive Zusammenarbeit“. Dass das Land die Kommunen „mitschleppe“, kritisierten bereits die Grünen, man müsse die Sorgen einzelner Kommunen ernst nehmen. Die Sitzung des Landtags findet am Donnerstag ab 10 Uhr statt.