Der Verein ASF, der seit über 70 Jahren Schüleraustauschprogramme organisiert, findet erstmals nicht genügend Gastfamilien.  Da die Studierenden im September in Wien erwartet werden, suchen sie nun dringend Gastfamilien.          
     23.08.2022 19.20       
     Ab heute, 19.20 Uhr online

Seit 1947 hat ASF Auslandsaufenthalte für über eine halbe Million Jugendliche in 80 Ländern organisiert. Nun stehe man erstmals vor dem Problem, dass es nicht genügend Gastfamilien für Incoming-Studenten gebe, sagt Vizepräsident Gernot Winter. „Wenn wir keine finden, können sie auch nicht kommen. Und natürlich sind das persönliche Träume, die geplatzt sind.”

Anderer Grund

Die Gründe seien vielfältig, sagt Winter. Der Ukrainekrieg sei eine davon: „Unter den Familien, die uns bereits zugestimmt und dann wieder abgelehnt haben, gibt es solche, die eine Familie aus der Ukraine genommen haben und jetzt keine Möglichkeit mehr haben, jemanden von uns aufzunehmen.“ Aktuelle Preiserhöhungen spielen eine Rolle, sagt Winter, und die Pandemie sei immer noch ein möglicher Grund. Deshalb suchen die Menschen jetzt händeringend nach Gastfamilien. 22 Jugendliche müssen noch untergebracht werden. Die Anforderungen in AFS sind nicht groß. „Das Wichtigste ist, dass Sie den Wunsch haben, jemanden zu akzeptieren, eine fremde Kultur in Ihrem Zuhause willkommen zu heißen. Und die Möglichkeiten müssen vorhanden sein, also die räumlichen Möglichkeiten, auf jeden Fall die finanziellen Möglichkeiten und auch die Zeiten.“

Breite Definition von Familie

Die Definition von Familie sei auch nicht streng, sagt Winter. Das kann eine Familie mit oder ohne Kinder sein, aber auch Singles können Austauschschüler aufnehmen. Gastfamilien können die Schule für Neuankömmlinge selbst finden, wenn ihre eigenen Kinder bereits dorthin gehen, aber ansonsten würde AFS sie auch unterstützen. Winter glaubt nicht, dass der Schulbeginn zu nah ist. “All diese Probleme sind lösbar.”