Deutschlands 4×100-m-Staffel der Frauen triumphierte bei der jüngsten Veranstaltung in München. Auch Speerwerfer Julian Weber hat sich bei der EM in München seinen Traum erfüllt: Er hat den Speer weiter geworfen als jeder andere. Die deutsche Herren-Sprintstaffel erlebte ein Drama.
Die deutschen Sprinterinnen Gina Lückenkemper (links) und Rebekka Haase können ihren dritten Platz im Staffelfinale bei der Leichtathletik-WM in Eugene kaum fassen. Bild: Michael Kappeler/dpa
Im Abschlussrennen der Leichtathletik-Spiele in München fand die begehrte Krönung für Deutschlands Sprintstaffel der Damen statt. Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Moderatorin Rebekka Haase schlugen vor tosendem Publikum im Olympiastadion Polen (42,61) und Italien (42,84) in 42,34 Sekunden.
Die britischen Co-Stars Dina Asher-Smith und die Franzosen wurden nach einem Fehler beim Wechsel disqualifiziert.
Weber triumphiert im Speerwurf
„Julian ist ein Wettkampftyp – alles ist möglich“, hatte Boris Obergfall zuvor im Speerwurf prognostiziert. Und der Speerwurf-Bundestrainer behielt recht: Im vierten Versuch am Sonntagnachmittag (21.08.2022) übertraf Julian Weber sich selbst und warf den Speer auf satte 87,66 Meter.
Julian Weber – Endlich vorne! Bild: Reuters
Er überholte den Spitzenreiter Jakub Vadlejch, der mit 87,28 Metern geführt hatte. Und am Ende konnte sich der Tscheche nicht mehr wehren – Weber durfte die europäische Speerwurf-Krone tragen. Bronze gewann der Finne Lassi Etelätalo mit 86,44 m.
Endlich eine Medaille
Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio und den Weltmeisterschaften in Eugene im vergangenen Monat verpasste Weber als Vierter nur knapp eine Medaille.
Enttäuscht Andreas Hoffmann, der unter 80 Metern blieb und als Elfter seine Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Drama für deutsche Sprinter bei Sieg Großbritanniens
In der mit hohen Erwartungen gestarteten 4x100m-Staffel erlebten die deutschen Starter ein Drama. Auch der erste Wechsel klappte nicht, Joshua Hartmann konnte Kevin Ranz den Staffelstab nicht abnehmen. Der deutsche Vierer, der eigentlich um den Sieg rennen wollte, wurde disqualifiziert. Großbritannien holte sich mit WM-Rekord 37,67 Sekunden Vorsprung vor Frankreich (37,94). Polen holte Bronze in 38,15 Sekunden.
Jungfleisch im Hochsprung auf Rang sechs
Marie-Laurence Jungfleisch spielte bei ihrer Hochsprungmedaille bei der Halleneuropameisterschaft in München nur eine Nebenrolle. Der Dritte EM aus Berlin 2018 schaffte im Olympiastadion 1,90m und wurde diesmal Sechster. Die Ukrainerin Jaroslava Mahucic (1,95 m) sicherte sich Gold vor Marija Vukovic (1,95 m) aus Montenegro.
Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch Bild: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Oliver Kremer
Bronze ging an die 17-jährige Serbin Angelina Topic (1,93 m), Tochter des ehemaligen Europameisters Dragutin Topic.
Spanien feiert über 800 Meter
Das Rennen der Herren über 800 Meter läutete am Sonntagabend im Münchner Olympiastadion das Finale ein. Während sich die Sprintstaffeln auf ihren Outdoor-Höhepunkt vorbereiteten, kämpften die Briten Mariano Garcia und Jake Wightman um den 800-Meter-Titel.
Mariano Garcia Bild: getty
Der Spanier holte sich schließlich EM-Gold vor Wightman und dem Iren Mark English. Favorit Andreas Kramer aus Schweden startete zu spät und verlor den Anschluss. Dies führte nicht über den vierten Platz hinaus.
10.000 Meter – drei Deutsche unter den Verlierern
Drei deutsche Läuferinnen und Läufer traten über 10.000 Meter an – doch keiner von ihnen konnte sich ins Medal Race durchsetzen. Nils Voigt war der Beste, Samujel Fitwi aus Eritrea wurde Neunter, Filimon Abraham kam als 19. ins Ziel. Der Italiener Yeman Crippa, ein in Äthiopien geborener Läufer, holte sich den Sieg. Diese: sportschau.de