Hambeck lehnt längere AKW-Betriebszeiten ab, um Gas zu sparen
Ab: 18:14 Uhr| Lesezeit: 2 Minuten
Habeck beantwortet Bürgerfragen zur Energiekrise
Die Strom- und Gaspreise steigen und die öffentliche Unzufriedenheit wächst. Sehen Sie hier eine öffentliche Debatte mit Finanzminister Robert Habeck beim „Tag der offenen Tür der Bundesregierung“ in Berlin.
“Für das Wenige, das wir dort gewinnen, ist das die falsche Entscheidung”, sagt Finanzminister Robert Habeck über den Betrieb der Atomkraftwerke. Er sieht bessere Wege, um Benzin zu sparen. Allerdings möchte er das Ergebnis eines Belastungstests abwarten.
Bundesfinanzminister Robert Habeck hat längere Laufzeiten der letzten drei deutschen Kernkraftwerke zur Einsparung von Erdgas abgelehnt. Durch den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks könne der Erdgasverbrauch um maximal zwei Prozent gesenkt werden, sagte der Grünen-Politiker am Sonntag bei einer öffentlichen Debatte beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung. “Für das Wenige, was wir dort gewinnen, ist es die falsche Entscheidung.” Es gibt andere Möglichkeiten, Gas zu sparen. Dafür sollte der Konsens zum Atomausstieg nicht wieder aufgelöst werden.
Eine andere Sache sei die Frage der Stabilität des Stromnetzes, insbesondere in Bayern im Winter, sagte der Grünen-Politiker. “Das könnte unter Umständen zum Problem werden.” Auch wenn Bayerns Gründe auf fehlende Windkraft oder Netzausbau zurückzuführen sind, muss die Versorgungssicherheit gewährleistet sein. Allerdings gibt es noch kein Testergebnis.
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Finanzminister Christian Lindner (FDP) sprach sich dagegen erneut für eine vorläufige Fortführung des Hochofenbetriebs aus. Das ist besser und klimafreundlicher, als Braunkohlekraftwerke wieder ans Netz zu bringen. “Wir sollten nicht zu wählerisch sein, sondern uns alle Optionen vorbehalten.” Langfristig hält er nichts von Atomkraft in ihrer jetzigen Form. In der aktuellen Krise sei er aber bereit für eine Verlängerung „um ein paar Jahre“.
Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) sagte, der Test werde “bis Ende des Monats, vielleicht Anfang nächsten Monats” abgeschlossen sein. Über eine Nutzung der Pfähle nach Jahresende wird dann entschieden. Kernkraftwerke könnten aber ohnehin nur einen kleinen Beitrag zur Lösung des Energieproblems leisten. Wie problematisch die Technik ist, zeigt sich in Frankreich, wo derzeit viele Atomkraftwerke versagen.
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Die Regierung hat einen sogenannten Stresstest für Stromnetzbetreiber in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse in den kommenden Wochen vorliegen werden. Es wird geprüft, ob der Betrieb von Kernkraftwerken verlängert werden muss, um das Netz stabil zu halten und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Hier spielt unter anderem eine Rolle, dass Frankreich viele seiner Kernkraftwerke zur Wartung vom Netz genommen hat und daher teilweise von Deutschland versorgt wird. Das Problem für Frankreich könnte sich im Winter verschärfen, da das Land auch stark auf Strom zum Heizen angewiesen ist.
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