Das vorangegangene Schuljahr hatte mit einer dreiwöchigen „Sicherheitsphase“ begonnen – damals mit der Delta-Variante, die mit einem schwereren Krankheitsverlauf als Omicron verbunden war: In dieser Zeit musste dreimal wöchentlich ein CoV-Test durchgeführt werden musste außerhalb des Unterrichts eine Maske tragen.
Testen fast den ganzen Weg durch das letzte Schuljahr
Aufgrund der Welle mit der ansteckendsten Mikron-Variante wurden diese Maßnahmen schließlich bis Ende Februar verlängert. Bis Anfang Mai galt Maskenpflicht und bis Anfang Juni wurde regelmäßig getestet. Etwa ein Prozent der mehr als 30 Millionen Schul-PCR-Tests waren positiv. Diesmal dürfte der Schulstart aber ähnlich verlaufen wie vor Beginn der Pandemie. Oberstes Bildungsziel sei es, mit Covid-19 leben zu lernen, lautet die Devise im Variantenmanagementplan. “Einschränkungen sollten daher auf das absolut Notwendige reduziert und mit Regelungen in anderen Lebensbereichen in Einklang gebracht werden.” Das Dokument beschreibt den weiteren Prozess in vier verschiedenen Szenarien. Laut Gesundheitsministerium wird derzeit von Szenario zwei ausgegangen: eine langfristige Abschwächung der Pandemie mit einer saisonalen Infektionswelle im Herbst/Winter 2022/2023 in ähnlicher Größe und Schwere wie frühere Mikronwellen. Schulen sollen nur noch mit einem Antigen-Schnelltest oder einer zeitlich befristeten Maskenpflicht vor Ort getestet werden.
Länder sollten nicht von sich aus eskalieren
Laut Bildungsministerium ist es den Bundesländern nicht möglich, strengere Regeln aufzustellen als auf Bundesebene. Sie könnten höchstens Schüler und Lehrer bitten, die allgemein verfügbaren kostenlosen Tests zu nutzen (fünf PCR- und fünf Antigen-Tests pro Monat). Eine regelmäßige Testung in der VR China (einmal pro Woche) ist im Variantenmanagementplan nur während des Übergangs zu Szenario drei mit einer großen Infektionswelle mit einer neuen besorgniserregenden Variante vorgesehen. Tritt das dritte Szenario ein, besteht auch außerhalb des Unterrichts eine generelle Maskenpflicht. Überall außer in der Grundschule können zeitlich begrenzt Klassenraummasken bestellt werden. Kinder und Jugendliche, für die die Coronavirus-Infektion besonders gefährlich sein könnte, dürfen in dieser Phase gegen Vorlage eines ärztlichen Attestes dem Kurs fernbleiben. In Szenario vier („sehr schlimmster Fall“: Verschärfung der Pandemie mit sehr hohen Infektionszahlen und Krankenhauseinweisungen) sollen in den unteren Rängen standardmäßig Mund-Nasen-Schutz und in den oberen Rängen FFP2-Masken getragen werden. Mehrtägige Schulveranstaltungen mit Übernachtungen werden ausgesetzt.
Verzögerungen im Ausschreibungsverfahren
Verpflichtende Schul-PCR-Tests werden zu Beginn des nächsten Schuljahres zumindest im Osten nicht mehr möglich sein, wie die Gratiszeitung „Heute“ am Mittwoch schrieb. Dies ist auf Verzögerungen im Ausschreibungsverfahren zurückzuführen, nachdem der Antragsteller Einspruch eingelegt hatte. Das Bildungsministerium wartet noch auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach die Labore 20 Tage Zeit haben, die Prüfungen abzulegen. Allerdings beginnt das neue Schuljahr in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland bereits am 5. September, in den anderen Bundesländern eine Woche später. Wenn die Schulordnung Tests vorsieht, könnten laut Bildungsministerium Antigentests eingesetzt werden.
Prognose: „Stagnation des Infektionsgeschehens“
Das Covid-Prognose-Konsortium im Auftrag des Gesundheitsministeriums gehe jedenfalls weiterhin von einer „Stagnation des Infektionsgeschehens“ aus, die CoV-Zahlen könnten aber in einzelnen Bundesländern steigen, hieß es am Mittwoch. Die Prognose für die Bettenbelegung in regulären Stationen ist rückläufig, wobei bis zum 7. September durchschnittlich 1.054 erwartet werden. Ein kleiner Anstieg ist bei Intensivbetten zu beobachten, wo bis dahin 79 Patienten erwartet werden. Ausgangsbasis für Normalstationen sind 1.098 Patienten am 23. August und 72 für Intensivbetten. Allerdings weist das Prognosekonsortium darauf hin, dass der durch Impfungen und Infektionen erworbene Immunschutz in der Bevölkerung stetig abnimmt, derzeit sind nur 59 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher gültig geimpft gemäß der Empfehlung des Nationalen Impfausschusses (NIG). Mittelfristig ist mit einer Beschleunigung der Infektionsdynamik zu rechnen.