Wenn 24 Klarinettisten mit ihren Instrumenten verschiedener Größe und Stimmung unter der Leitung ihres Professors Gerald Kraxberger zusammenwirken und den Kirchenraum füllen, heißt es, sich auf interessante Klänge einzustellen. Das Ensemble Clarissma der Anton Bruckner Privatuniversität war mit „Klarinette im Raum“ zu Gast in der Linzer Ursulinenkirche. Die Suite „L´Arlésienne“ von Georges Bizet (1838-1875) war am Montagabend gleich zu Beginn im Arrangement von Kraxberger zu hören. Dann verteilten sich die Musiker im Kirchenraum, mit begleitenden Klängen, hauchen oder rascheln mit den Klappen, um den Solisten Leonhard Gaigg (*2005) zu begleiten. Es folgten bei Igor Stravinsky (1882-1971) drei Solostücken, sanft und weich, schrill und scharf, aus den verteilten Räumen heraus kam eine Fülle von Überraschungen. Es entstand eine spezielle Raummusik, die auch noch an der Hauptorgel von Florian Neulinger mitgestaltet wurde, denn mit Georg Muffats „Apparatus musico-organisticus“ wurden die Orgelpfeifen als interessante Klangkombination zum Mitwirken eingeladen. Es folgten in Klarinetten-Großbesetzung Werke von Michael Nyman (*1941), Charles Ives (1874-1954) und Bart Picqueur (*1972) — eher kurze Hörerlebnisse in abwechselnder Farbigkeit. Dann eine besondere Meisterleistung als Abschluss. Die „Toccata in d-Moll“, BWV 565 von Johann Sebastian Bach als wunderbare Bearbeitung von Johann Mösenbichler und Gerald Kraxberger für Klarinettenensemble und Orgel, eine erfundene, großartige Übereinstimmung mit den Zwischeninterludien der Klarinettten, die nahtlos bravourös dazwischen geschaltet, dann auch gemeinsam im vollem Klangrausch das Finale ergaben. Das begeisterte Publikum „luchste“ sich noch zwei Zugaben ab. Von Christine Grubauer

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