Befürworter der Impfung fordern eine Pflichtimpfung für alle Bürger über 60 Jahre

Ab: 19:09 Uhr |  Lesezeit: 2 Minuten 

63 % der Deutschen wollen beim Einkaufen weiterhin eine Maske tragen In fast allen Bundesländern entfällt die Maskenpflicht im Einzelhandel. Auch andere Beschränkungen wegen des Coronavirus fallen weg. Doch während einige das Ende der Maßnahmen begrüßen, bleiben andere unsicher. Befürworter der allgemeinen Impfpflicht haben sich auf einen Kompromiss geeinigt: Nach Informationen von WELT will die Fraktion der Abgeordneten am Donnerstag über die allgemeine Impfpflicht ab 60 Jahren abstimmen. Ob der Plan eine Mehrheit hat, ist unklar. Kurz vor dem Beschluss im Bundestag am Donnerstag kämpfen die Befürworter einer Corona-Impfpflicht weiter um die Mehrheit. Nach Informationen von WELT haben sich die Befürworter der Impfpflicht ab 18 und die Befürworter der Impfpflicht ab 50 auf einen ganz neuen Vorschlag geeinigt: die Impfpflicht ab 60. Wie es wenige Stunden später in einer offiziellen Pressemitteilung heißt, „muss der Impfpass für alle Menschen über 60, also die besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe, verpflichtend sein“. Bis Oktober soll es erfüllt sein. Diese Verpflichtung könnte durch einen Bundestagsbeschluss im Juni ausgesetzt werden, wenn die Durchimpfungsrate ausreichend erhöht werden könnte. Im Herbst werde der Bundestag angesichts der bisherigen Erkenntnisse und möglichen Varianten des Virus entscheiden, „ob die Aktivierung der Impfpasspflicht auch für 18-Jährige in Kraft treten soll“. Lesen Sie auch Sowohl die Gruppe der ehemaligen Ü18-Anhänger, zu der Bundeskanzler Olaf Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD) gehören, als auch die eines möglichen Ü50-Engagements um den FDP-Gesundheitspolitiker Andreas Ullmann hoffen auf eine Mehrheit, die am Donnerstag abstimmen will – aber ich brauchen mehr Unterstützer. Das wird laut WELT aber weder von der Unionspartei erwartet, die einen Impfplan vorschlägt, noch von der Fraktion um FDP-Vizepräsident Wolfgang Kubicki, die eine Verpflichtung kategorisch ablehnt. Ein CDU-Abgeordneter bezeichnete den Kompromiss als „Täuschungspaket“. Offensichtlich hoffen die beiden Gruppen, die nun das neue Abkommen vorlegen, dass ihr gemeinsamer Antrag als letzter zur Abstimmung kommt: Nach den zuvor abgelehnten Anträgen könnte sich eine überraschende Mehrheit ergeben. Lesen Sie auch „Ich gehe nach wie vor davon aus, dass wir am Donnerstag über die Impfpflicht entscheiden werden“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag in Berlin. Die Abgeordneten wollen im Herbst vernünftig gegen eine drohende neue Corona-Welle vorgehen. „Wir wollten am Ende nicht ohne Lösung dastehen“, sagte FDP-Politiker Ullmann WELT zu dem Kompromiss. Er ist sich sicher, dass es eine Mehrheit für die Ü60-Pflicht geben könnte. „Wir wollen nicht mit dem Holzhammer auf die Leute einschlagen, aber dank der guten Informationen für den nächsten Herbst gut gerüstet sein.“ Der Bundestag stimmt parteilos für Impfung. Weder die Impfpflicht ab 18 noch die Impfpflicht ab 50 haben bisher eine Chance auf die Mehrheit.