Nach dem Krieg in der Ukraine setzte Litauen als erstes EU-Land Gasimporte aus Russland aus. Das teilte der Energieminister mit. Vor Jahren hatte der baltische Staat eine breitere Position bei Gaslieferungen.
Litauen sagt, es habe den Import von Gas aus Russland eingestellt. Das baltische Gasnetz der EU und der NATO funktioniert seit Anfang des Monats ohne russische Gasimporte, teilte das Energieministerium von Vilnius am Samstagabend mit. Dies wird durch die Daten des litauischen Netzwerkadministrators bestätigt. Dies zeigt, dass seit dem 2. April kein Gas durch die Pipeline Litauen-Weißrussland importiert wurde.
„Wir sind das erste EU-Land unter den Gazprom-Lieferanten, das unabhängig von russischen Gaslieferungen ist“, wurde Energieminister Dainius Kreivys zitiert. Damit wird der gesamte litauische Gasbedarf nun vom LPG-Terminal im Ostseehafen Klaipeda gedeckt. Litauen hat die schwimmende Anlage Anfang 2015 in Betrieb genommen, um unabhängiger von russischen Gasimporten zu werden. Dort sollen den Angaben zufolge nun jeden Monat drei große Lieferungen verflüssigten Erdgases eintreffen.
Litauen bezieht auch Öl und Strom aus Russland
Der Transit von Erdgas in die russische Enklave Kaliningrad über das Baltikum soll nach Angaben des Energieministeriums ungeachtet des Importstopps fortgesetzt werden. Litauen grenzt an Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Weißrussland.
Im März forderte das litauische Parlament die Regierung in Vilnius auf, den Import und Verbrauch russischer Energie im Vorfeld des Krieges in der Ukraine so schnell wie möglich einzustellen. Laut Parlamentsangaben kauft Litauen jedes Jahr Öl, Gas und Strom im Wert von mehr als drei Milliarden Euro aus Russland.