Erst verzögerte Lambrecht Waffenlieferungen an die Ukraine, jetzt kommt heraus: Deutschland liefert die falschen Waffen. Laut einer WELT-Umfrage war Lambrechts Liste überhaupt nicht mit der Kiewer Regierung abgestimmt – und jetzt braucht es ganz andere Dinge. Extrem bitter: Am Mittwoch erwähnte Lambrecht in einem Telefonat mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Oleksiy Resnikov seine geplante Rüstungshilfe NICHT – obwohl ihr Ministerium den Bericht gerade an Reporter weitergegeben hatte! Laut WELT ist die ukrainische Regierung verärgert über Lambrechts Verhalten. Der Verteidigungsminister bewies nicht nur schlechten Stil, sondern schickte auch Waffen, die größtenteils nicht mehr benötigt wurden. „Wir sollten befürchten, dass die Waffen, die wir gerade in dieser Kriegsphase brauchen, nicht auf der Liste stehen“, sagte ein ukrainischer Regierungsbeamter gegenüber WELT. Wenig später kam heraus: Die Ukrainer erhielten die Liste am Donnerstag – allerdings nicht von Lambrecht, sondern vom Finanzministerium. Robert Hubbeks Staatssekretär Sven Gigold überreichte es bei einem Treffen mit Wladimir Klitschko in Berlin, und zwar erst, nachdem Klitschko darum gebeten hatte.

Lambrecht spricht davon, Ilner zu verlassen

Lambrecht geriet gestern Abend bei der Maybrit Illner stark unter Druck. Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur der WELT, hat schwere Vorwürfe gegen den Verteidigungsminister erhoben. Dem versuchte Lambrecht zunächst zu entkommen. „Ich habe hier gehört, dass das, was Deutschland macht, sehr geschätzt wird“, sagte er strahlend, fügte er in der Talkshow aus New York hinzu. Das gelte für Waffenlieferungen, aber auch nach den 100 Milliarden für die Bundeswehr erklärte sie und versicherte mit flehenden Handbewegungen: „Wir sind ein verlässlicher Partner!“.
Der WELT-Mann schüttelte verwundert den Kopf. „Ich kann nicht verstehen, was Frau Lambrecht sagt“, wunderte er sich. „Wenn Sie die Ukrainer fragen, sind sie überhaupt nicht zufrieden. “Sie haben sich jetzt tatsächlich selbst Waffen gekauft.” Denn: „Dann liegt die Zuständigkeit für die Genehmigung nicht bei Frau Lambrecht, sondern beim Finanzministerium“, erklärte Alexander. “Und das ging viel schneller als das, was Frau Lambrecht passiert ist.” Roderich Kiesewetter, CDU-Verteidigungspolitiker, bot WELT-Vizepräsident Alexander in seiner Rede Seitenschutz: „Mir fehlen klare Informationen aus unserer Bevölkerung“, kritisierte Kiesewetter. „Man muss sich darauf einstellen, dass diese schwierige Sicherheitslage ihren Preis hat. Möge der Verteidigungsminister die Lieferungen beschleunigen. Sie müssen eine Organisationsreform machen!“

Die Ukraine braucht mehr Drohnen, weniger Raketen

Der Krieg gegen Kreml-Diktator Wladimir Putin, 69, läuft jetzt anders. Putins Truppen haben ihre Strategie vom Nahkampf auf Artillerie und Raketen umgestellt. Die von der Bundesregierung versprochenen Panzerfäuste verlieren immer mehr an Bedeutung. Stattdessen hat die Ukraine eine neue Liste erstellt. An erster Stelle: Aufklärungs- und Kampfdrohnen, gefolgt von Artillerie-Aufklärungsradar und Kampfflugzeugen. Aber Deutschland weigert sich immer noch, “Angriffswaffen” (dh Kampfflugzeuge und Panzer) in die Ukraine zu schicken. Auf der Lambrecht-Liste steht zumindest ein Punkt, den die Ukraine tatsächlich gebrauchen kann: die sogenannten “Jammer”-Drohnen, die Handysignale ausschalten können. Laut Lambrecht hat Deutschland bisher Waffen im Wert von mehr als 80 Millionen Euro an die Ukraine geliefert. Weitere würden folgen, sagt sie bei ihrem Besuch in New York. “Putin’s War” – App-Nutzer können sich hier für den neuen Newsletter anmelden!