05.04.2022 16:28

Eon ist einer der größten Energieversorger Deutschlands. Die rund 14 Millionen Kunden müssen künftig deutlich mehr für Strom und Gas bezahlen. Im Großhandel sei Gas teilweise 20-mal teurer als im Vorjahr, sagt der Konzernvorstand. Eine staatliche Preisobergrenze hält er für falsch.
Deutschlandchef des Eon-Energieversorgers Filip Thon bereitet Verbraucher auf Preiserhöhungen bei Strom und Gas vor. „Wir müssen diese beispiellose Marktsituation auch in unseren Preisen widerspiegeln, aber versuchen, sie so weit wie möglich einzuschränken“, sagte Thon dem Deutschen Versorgungswerk. Die Großhandelspreise für Gas würden teilweise um das 20-fache höher liegen als im Frühjahr 2020. Beim Strom gibt es eine Verachtfachung. Wie hoch die Zuwächse in bestimmten Begriffen ausfallen werden, lässt sich derzeit nicht zuverlässig vorhersagen. Der Direktor betonte jedoch: „Mehr als tausend Erhöhungen der Grundversorgung wurden bereits angekündigt und teilweise bereits umgesetzt. “Es gibt Steigerungen von durchschnittlich 35 Prozent.” Entscheidend für die Preisentwicklung ist, ob im Sommer genügend Gas zu attraktiven Preisen eingekauft werden kann, um die für die nächste Heizsaison benötigten Gasspeicher zu füllen. „Aktuell sind die Speicher nur zu 25 bis 27 Prozent gefüllt. Das ist ein sehr niedriger Stand, entsprechend hoch wird die Nachfrage nach Speicherbefüllung sein. Und das treibt die Preise. Die Lage ist sehr angespannt – sogar.“ ohne Zwischenstopp”, erklärte Thon.

„Drastische Folgen“ der russischen Gassperre

Für den Fall, dass kein Gas aus Russland mehr in die EU gelangt, drohen „dramatische Folgen für die deutsche Wirtschaft“, warnte er.  Der Eon-Manager wies die staatlichen Eingriffe in die Energiemärkte zurück: „Ich halte alle Bemühungen um eine staatliche Preisobergrenze für falsch“.  Denn es besteht die Gefahr, dass der Markt zusammenbricht.  Ή Unternehmen sollten staatlich subventioniert werden, weil die Versorger Energie teurer einkaufen müssten, als sie verkaufen dürfen.  Aber das macht Energie letztlich teuer für den Steuerzahler, der letztlich für Subventionen aufkommen muss.

Im Gegenteil, Thon unterstützt die Überprüfung staatlicher Hilfen für private Haushalte: „Die geplante Streichung der EEG-Umlage zum 1. Juli, die noch von den Stromkunden zu zahlen ist, ist auf jeden Fall ein guter Schritt. Ob das reicht, müssen wir sehen.“ Auf Strom und Gas fallen zusätzliche Abgaben und Steuern an, deren Absenkung eine zusätzliche Entlastung bieten könnte.“ Gleichzeitig müsse sowohl bei Wohn- als auch bei Geschäftsgebäuden an der Energieeffizienz gearbeitet werden, Eon sei einer der größten Energieversorger Deutschlands Zum Unternehmen gehören über 14 Millionen Privat-, Geschäfts- und Industriekunden.