26.03.2022 06:56 π.μ
Die Menschheit verbraucht jedes Jahr mehr Energie, als langfristig zur Verfügung steht. Die diesjährige Aktion des WWF soll nicht nur auf den Klimaschutz, sondern auch auf die Solidarität mit der Ukraine aufmerksam machen. Es ist nur eine kleine Geste – doch wenn Ende März weltweit Millionen Menschen zur Earth Hour das Licht ausschalten, rückt eine der größten Konfliktzonen unserer Zeit in den Fokus: der Klimaschutz. Am Samstag, bei der diesjährigen WWF Earth Hour, gehen weltweit um 20.30 Uhr Ortszeit für 60 Minuten die Lichter aus. Doch dieses Jahr steht nicht nur der Schutz des Planeten im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Schalte das Licht aus für einen friedlichen und lebendigen Planeten“ widmet sich auch die Kampagne 2022 dem Wunsch nach Frieden in der Ukraine, Europa und der Welt. Ob Privatpersonen, Städte, öffentliche Einrichtungen oder Unternehmen, ob analog oder digital – der WWF lädt alle ein, mit den Hashtags #LichtAus und #EarthHour in den sozialen Medien mitzumachen und zu berichten. In Büros, Häusern und Wohnungen, aber auch an berühmten Wahrzeichen wie dem Brandenburger Tor in Berlin, dem Big Ben in London und der Christusstatue in Rio de Janeiro gehen die Lichter aus.
Keine Klimaenergieimporte mehr
“Wir müssen schnellstmöglich aus Öl, Kohle und Gas aussteigen, um uns von klimaschädlichen Energieimporten unabhängig zu machen. Nur so können wir das Klima schützen und gleichzeitig unsere Energiesicherheit erhöhen”, sagte Viviane Raddatz, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland, wie angekündigt vor der Veranstaltung. Die Auswirkungen der Klimakrise, insbesondere durch Sommerdürren, Überschwemmungen und Waldbrände, sind laut WWF in Deutschland heute so spürbar wie nie zuvor. „Im Moment erinnert es uns schmerzlich daran, wie tief wir in der Falle der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen stecken“, sagte Radatz und bezog sich dabei auf den Krieg in der Ukraine. Um da rauszukommen, müsse man mehr auf Energieeffizienz setzen und „die Energiewende loslassen“. „Jede neu installierte Windkraftanlage und jede neu installierte Solaranlage hat eine Existenzgrundlage.“
Auch der Krieg in der Ukraine ist ein Thema
Als Zeichen der Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine kündigte der WWF an, sich nicht nur auf Worte, sondern auch auf das Visuelle zu konzentrieren: Eine Friedenstaube soll das Hauptmotiv für die geplante Aktion am Brandenburger Tor sein. Angesichts von Krieg, Klimakrise und Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist das Signal der Klimakampagne, Menschen für einen friedlichen und lebendigen Planeten zusammenzubringen, wichtiger denn je, sagen die Organisatoren. Die Idee zur Earth Hour wurde vor 15 Jahren in Australien von der WWF Environmental Foundation geboren. Today ist vielleicht die größte globale Kampagne zum Schutz des Weltklimas und der Umwelt, sagte die Stiftung. Mittlerweile findet die Earth Hour auf allen Kontinenten in mehr als 180 Ländern statt. Mehr als 7.000 Städte auf der ganzen Welt nehmen daran teil, sagte er. Seit Anfang der Woche gibt es auch in diesem Jahr in Deutschland Anzeichen für eine Teilnahme: Fast 600 Städte und Gemeinden in Deutschland haben sich laut WWF bereits angemeldet, 2021 waren es rund 580.