Von: Caroline Schäfer Einteilung Auch die Preise für Diesel und Super liegen in Deutschland deutlich über zwei Euro. © Michael Gstettenbauer / Imago Images Die sofortige Einstellung der russischen Öl- und Gaslieferungen wird immer wieder diskutiert. Doch Vizekanzler Robert Hubbock fürchtet Kaufpanik. Berlin – Das Energieembargo wird in Deutschland zunehmend diskutiert. Für den Fall, dass die Öl- und Gaslieferungen aus Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts abrupt enden, befürchtet Bundesfinanzminister Robert Hambek Panik. “Was wäre, wenn wir sagen würden: ‘Es gibt kein Öl mehr, wir müssen alle Öl und Gas sparen?’ fragte der Vizekanzler am Freitag (25. März 2022) in einem Interview mit der ARD. Habeck geht davon aus, dass die Menschen in der Bundesrepublik nicht weniger Auto fahren würden, sondern einen Ansturm auf die Tankstelle hätten. Schließlich ist die Landbevölkerung auf das Auto angewiesen, um zur Arbeit zu kommen. Würden die Öl- und Gaslieferungen nach Russland gestoppt, würde sich Öl ansammeln, „wie Toilettenpapier zu Beginn der Pandemie“, warnte Habeck. Ein sofortiger Ausstieg aus der Energieversorgung Russlands wäre daher “dramatisch”.
Russland stoppt Öl- und Gaslieferungen: Deutschland für den Ernstfall gerüstet
Aber wann wird Russland aufhören, sich selbst nach Deutschland zu liefern? Deutschland sei auf diesen Ernstfall vorbereitet, es gebe Notfallpläne, versicherte der Grünen-Politiker. Dazu gehören unter anderem staatlich angeordnete „Sicherheitsmaßnahmen“ zum Energiesparen. Nähere Angaben wollte Hubeck auf Nachfrage nicht machen. Er forderte Verbraucher und Unternehmen jedoch auf, jetzt mit dem Energiesparen zu beginnen. „Jede Kilowattstunde, die Deutschland derzeit nicht verbraucht, tut Putin weh und hilft uns, unabhängiger zu sein und uns solidarisch mit der Ukraine zu zeigen“, sagte Habeck im Gespräch mit der ARD. Vizekanzler Robert Hubeck. (Aktenfoto) © Frederic Kern / Imago Images Zumindest sei es für den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht sinnvoll, die Lieferungen selbst zu stoppen, so der Vizekanzler weiter. Deutschland und andere Länder würden niemals als Kunden zurückkehren. Allerdings müsse man davon ausgehen, „dass Putin nicht rational handelt“.
Öl und Gas aus Russland: Lieferungen können nur in Rubel bezahlt werden
Zuletzt hat Russland gefordert, dass westliche Länder Energielieferungen künftig nur noch in Rubel bezahlen dürfen. Zahlungen in Euro oder Dollar will der Kreml-Chef nicht mehr akzeptieren. Habeck bezeichnete das ARD-Urteil als “einseitigen Bruch” von Lieferverträgen. Er sieht nicht, dass sich der Westen diesem “Erpressungsversuch” beugt. Darauf haben sich die Staats- und Regierungschefs beim Marathon-Gipfel in Brüssel verständigt. „Wir müssen geschlossen auftreten“, sagte Habeck. Im Kampf gegen Russland wollen die Staaten durch Sanktionen mehr Druck auf Putin ausüben. Auch in Deutschland sind die Folgen des Ukraine-Krieges zu spüren. Nicht nur die Preise für Diesel und Supermarkt verteuern sich, in den Supermärkten findet man auch leere Regale. Neben Öl, Nudeln und Mehl ist auch ein weiteres Produkt von Lieferengpässen betroffen. (kas/dpa)