Der Ferrari gehörte dem Luzerner Unternehmer Alexander Studhalter (53). Nach eigenen Angaben ist er ein langjähriger Geschäftspartner und persönlicher Freund von Kerimov. Studhalter war zudem Präsident des Stiftungsrates der Süleyman-Kerimov-Stiftung, die seit 2007 ihren Sitz in Luzern hat und unter anderem Spenden des Oligarchen erhält. Sie soll, so die Stiftung, „der globalen Wohltätigkeit und dem Gemeinwohl“ dienen, etwa durch die Unterstützung von in Not geratenen Personen und Unternehmen oder durch die Förderung von Bildung, Forschung und Kultur.
Der reichste Russe
Seine Verbundenheit mit der Zentralschweiz brachte Kerimov den Titel “Luzerner Oligarch” ein. Das Forbes-Magazin nahm den in Dagestan geborenen Geschäftsmann und Senator 2020 vorübergehend als reichsten Russen auf seine Liste mit einem Vermögen von 25 Milliarden Dollar. Kerimov steht seit Mitte März wegen seiner engen Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) auf der Sanktionsliste der EU und der Schweiz. Die Suleiman-Kerimov-Stiftung wurde vor wenigen Wochen aufgelöst. Das habe nichts mit dem Krieg in der Ukraine zu tun, sagte Verwaltungsratspräsident Studhalter der NZZ. Die Stiftung hat ihren Zweck erfüllt. „Ihre Auflösung wurde beschlossen und begann im November 2021, als niemand den Krieg in der Ukraine vorhersehen konnte.“ Dass dieser Entscheid nun rechtskräftig geworden ist, bezeichnet Studhalter als «reinen Zufall». Bis vor wenigen Jahren gehörte auch sein Bruder Philipp Studhalter (45) dem Vorstand an. Der ehemalige Chef des FC Luzern ist heute Präsident der Swiss Football League. Laut Luzerner Zeitung hat die Stiftung seit 2007 fast eine halbe Milliarde Schweizer Franken für wohltätige Zwecke gespendet. 2018 wurde sie in Human Diversity Foundation umbenannt, nachdem Kerimov und Studhalter wegen Immobiliengeschäften ins Fadenkreuz der französischen Justiz geraten waren. Die beiden entledigten sich dann des verdächtigen Steuerbetrugs und der Geldwäsche.
Gesellschafter seit 1995
Der Namensgeber war keineswegs alleiniger Förderer der Suleiman-Kerimov-Stiftung. Er gehörte auch nie dem Vorstand an. “Diese Institution hatte nie etwas mit Kerimovs Geschäft zu tun”, sagte Alexander Studalter gegenüber der NZZ. «Wir haben pro Woche etwa fünf Unterstützungsanfragen erhalten, die unser Team in Luzern jeweils bearbeitet, geprüft und entschieden hat.» Sie habe Kerimov 1995 zufällig in Moskau kennengelernt, sagte Studhalter. „Ich verkaufte damals PCs in Russland und freute mich über jeden guten Kontakt.“ (sst)