In Kreuzberg sind in der Nacht zum Samstag zwei junge Männer von Unbekannten niedergestochen worden – die beiden hatten nach eigenen Angaben zuvor auf Russisch miteinander gesprochen. Das berichtete die Berliner Polizei am Sonntag in einer Pressemitteilung. Bei dem Angriff auf den U-Bahnhof Mehringdamm wurde einer der beiden 23-Jährigen mit einem Messer schwer, der andere leicht verletzt. Der Polizei wurde mitgeteilt, dass sie gegen 20 Uhr von einer Gruppe von fünf Personen, bestehend aus drei Männern und zwei Frauen, fremdenfeindlich angegriffen worden sei. Mitglieder ihres Teams wurden dann körperlich angegriffen.
Messerattacke in Berlin: Die Angreifer sollen Ukrainisch gesprochen haben
Einer der Täter stach dann einem der beiden jungen Männer in den Arm – und dem anderen anschließend in die Brust, wie es in einer Polizeiaussage heißt. Anschließend floh die Gruppe, deren Mitglieder Ukrainisch miteinander gesprochen haben sollen. Der an der Hand verletzte Mann wurde ambulant im Krankenhaus behandelt und konnte später die Klinik verlassen. Der Mann, der in die Brust gestochen wurde, blieb zur Behandlung im Krankenhaus. Sein Leben ist jedoch nicht in Gefahr. Ein Sonderbeauftragter des Staatsschutzes beim Berliner Landeskriminalamt (LKA) hat ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Ob der Zwischenfall in Kreuzberg mit der russischen Offensive in der Ukraine in Verbindung steht, ist unklar. In Deutschland gab es in den vergangenen Wochen vereinzelte Berichte über Russenfeindlichkeit wegen des Krieges der russischen Regierung in der Ukraine. Allerdings gab es auch Falschmeldungen – etwa im Fall eines mutmaßlich von Ukrainern ermordeten Jungen in Nordrhein-Westfalen. Später stellte sich heraus, dass dies überhaupt nicht geschehen war.