Für ihren stillen Protest haben Vertreter der ukrainischen Diaspora in Wien eine Einrichtung mit rund zwei Dutzend Kinderwagen, kleinen Fahrrädern, Rollern, Kuscheltieren und vielen Kinderschuhen aufgebaut. Auf mehrsprachigen Plakaten stand „Russen, ihr habt sie getötet“ und mit Verweis auf das Denkmal im Hintergrund auch „Vom sowjetischen Antifaschismus 1945 zum russischen Faschismus 2022“.

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„Wir wollen zeigen, dass in diesem Krieg kleine Kinder getötet werden. Es wäre nicht nur die Zukunft der Ukraine, sondern auch die Zukunft der gesamten Menschheit“, erklärte Anna Schlebel vom Ukrainischen Jugendverein in Österreich (TUMA). Er könne sich nicht vorstellen, wie jemand beschließen könne, anderen Menschen das Leben zu nehmen, sagte er und bezog sich dabei auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen Kriegsbefehl.

Sehr wenig Platz und Sicherheitsbedenken

Die Aktion sei ursprünglich für Donnerstag vor der russischen Botschaft geplant gewesen, damit auch Botschaftsmitarbeiter die Kinderwagen sehen und beobachten könnten, dass das Andenken an die in der Ukraine getöteten Kinder geehrt werde, erklärte er. Die Wiener Polizei widersetzte sich jedoch und schlug den Schwarzenbergplatz als alternativen Standort vor. Ein anderer Diaspora-Sprecher sagte, die Ablehnung sei vom Bundespolizeipräsidium telefonisch damit begründet worden, dass es in der Reisnerstraße nicht genug Platz gebe. Auch Sicherheitsfragen seien diskutiert worden, sagte er.

Denkmal mit hoher Symbolkraft

Die Kundgebung am Samstag war der erste große ukrainische Protest vor dem Denkmal für sowjetische Helden, das an mehr als 15.000 Rotarmisten erinnert, die bei der Befreiung Wiens 1945 gefallen sind die Kranzniederlegung war notwendig, als Putin Wien besuchte. Am Samstag wurden die Kränze der russischen Botschaft, der russischen Handelsvertretung und der Gazprom Neft Trading GmbH mit Sitz am Schwarzenbergplatz, die hier wenige Stunden vor Kriegsbeginn anlässlich des russischen „Verteidigers des Vaterlandes“ niedergelassen worden waren Tag” gefunden. Das Denkmal selbst.