Etwa 400 bis 500 Flüchtlinge kämen wöchentlich illegal ins Burgenland, sagt Helmut Marban vom Landespolizeipräsidium Burgenland. Schmuggler seien „flexibel“: Menschen würden zu Fuß, per Bahn, per Lkw oder per Auto geschmuggelt. In diesem Jahr (bis zum 1. April) wurden 48 mutmaßliche Menschenhändler festgenommen. Im vergangenen Jahr waren es 169 Schlepper.

Abholung mit dem Taxi

Die „Vorgehensweise“ von Kriminellen sei immer unterschiedlich, erklärt die Vertreterin der Staatsanwaltschaft (StA) in Eisenstadt, Nathalie Melounek. Im vergangenen Jahr beispielsweise brachten Schmuggler oft Flüchtlinge an die Grenze. Von dort mussten die Männer, Frauen und Kinder zu Fuß weiter. In Österreich angekommen, wurden sie unter anderem von einem Taxi abgeholt. Aber es gab auch Taxifahrten über die Grenze. Das Abschleppen von 29 Personen fand im Oktober 2021 ein tragisches Ende: Bei einer Routinekontrolle fanden Soldaten in einem Kleinlaster bei Siegendorf (Kreis Eisenstadt) zwei Tote. Die beiden Männer ertranken. Der 19-jährige mutmaßliche Schmuggler wurde später in seinem Herkunftsland Lettland gefasst und nach Eisenstadt ausgeliefert. Die Entscheidung über die Anklage ist laut Sta noch offen.