Die Reise hatte sich offensichtlich gelohnt. Ein Jahr später – die PVP musste wegen „Ibiza“ erneut wählen – kam Klitschko freiwillig als Wahlhelfer nach Wien und posierte für die Eröffnungsfeier in der Politischen Akademie. Der damalige Generalsekretär der ÖVP war ein Karl Nehammer.
Kontakte über europäische Parteienfamilien
Als Bundeskanzler stellte sich Nehammer in der russischen Offensive sofort und unmissverständlich auf die Seite der Ukraine. Österreich ist “militärisch neutral”, aber klar auf der Seite der Demokratie und der europäischen Werte. Selenskyj rief Nehamer am 24. Februar, dem Tag des Kriegsausbruchs, an und sagte: “Ich weiß nicht, wie lange mein Land bestehen wird, und ich weiß nicht, wie lange ich leben werde.” In Österreich engagiert sich nur die Jugend noch stärker als Nehamer für die ukrainische Sache.
Fragen aus Kiew
In den letzten Kriegswochen gingen im Kanzleramt immer wieder Anrufe aus Kiew ein. Die Ukrainer forderten humanitäre Hilfe, Schutzhelme und Schutzwesten. Österreich hat nach Möglichkeit geliefert. „Die Ukrainer kennen unsere Geschichte, sie kennen unsere Neutralität und bitten daher nicht um militärische Unterstützung, die wir ihnen nicht geben können“, sagte er am Ballhausplatz.
