Auslöser war eine am Dienstag veröffentlichte Ausschreibung der für den Bau zuständigen Bundesautobahn GmbH. Damit sollen die Varianten für den Abschnitt des 17. Bauabschnitts zwischen Treptower Park und Storkower Straße neu gestaltet werden. „Der Bau wird fortgesetzt“, sagte Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium (FDP), der Berliner Morgenpost. Laut Politiker Pankow soll die neue Trasse bis 2025 geklärt sein. Ab 2025 werde dann die technische Detailplanung erfolgen, sagte ein Sprecher der Autobahn GmbH auf Anfrage. „Die Autobahn GmbH geht davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren 2027 beginnen könnte.“ Das Land Berlin wurde über die vom FDP-geführten Verkehrsministerium so offensiv angekündigten Pläne nicht im Vorfeld informiert. „Wir haben über die Presse von der Entscheidung erfahren. „Das ist eine erstaunliche Entwicklung, mit der wir damals nicht gerechnet haben“, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).
„Was die Bundesregierung hier plant, scheint überholt“
Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass der Senat den 17. Bauabschnitt in dieser Legislaturperiode landesseitig nicht fördert. „Unsere Erwartung ist, dass die Bundesregierung zum 17. Bauabschnitt den Dialog mit uns sucht.“ Auch Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) reagierte verärgert: „Was die Bundesregierung hier plant, scheint überholt“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Das ist die Verkehrspolitik von vorgestern. „Anstatt Städte mit mehrspurigen Korridoren weiter zu zerstören, sollte in öffentliche Verkehrsmittel, Züge und Busse, Radwege und -wege sowie Mobilitätsnetze investiert werden.“ [Mobilität vor Ort – immer wieder Thema in den bezirklichen Newslettern vom Tagesspiegel, ganz unkompliziert und kostenlos bestellen unter leute.tagesspiegel.de] Jetzt kostenlos bestellen Der 17. Bauabschnitt der A 100 ist seit Jahren umstritten. Sie wird an den im Bau befindlichen 16. Bauabschnitt von Neukölln im Treptower Park angeschlossen und nach Überquerung der Spree in einer Entfernung von 4,1 km zur Storkower Straße führen. Dabei verläuft die Trasse teilweise durch einen Tunnel unterhalb des Friedrichshains, bevor sie vor der geplanten Anschlussstelle Frankfurter Allee wieder an die Oberfläche vorgetrieben wird und dann zunächst über das Ringzentrum und dann parallel zur Ringbahn verläuft. Die Grünen und Linken in Berlin sowie Teile der SPD wehren sich gegen dieses Großprojekt. Wie in den vergangenen fünf Jahren hatte sich die Dreierkoalition im neuen Koalitionsvertrag darauf verständigt, die Pläne für eine Verlängerung während der Legislaturperiode nicht fortführen zu wollen.
Der Autobahnbau ist ein reines Bundesprojekt
Allerdings ist der Bau der Autobahn mittlerweile ein reines Bundesprojekt. Der Ausbau ist noch im aktuellen Bundesverkehrsplan vorgesehen, den CDU/CSU und SPD 2016 beschlossen haben. Zudem hat das Land Berlin im Rahmen der Autobahnreform im vergangenen Jahr den Entwurf eines Bundesstraßenentwurfs übergeben. GmbH. „Der Bundestag hat über den Bundesverkehrswegeplan abgestimmt, der dem 17. Bauabschnitt Vorrang einräumt – und mit der Ausschreibung der Pläne für den 17. Bauabschnitt der A100 steht nun fest, dass weitergebaut wird“, sagte er. Clackert machte es deutlich. [Lesen Sie mehr bei Tagesspiegel Plus: Berlins Verkehrssenatorin zum Ausbau der A100: „Das ist der völlig falsche Plan, gerade zur jetzigen Zeit“] Nicht nur das, der Berliner Senat war am Dienstag von diesen Äußerungen überrascht. Die FDP-Partner in SPD und Grünen waren zuvor offenbar nicht über die Pläne informiert worden. Das Vorgehen des Verkehrsministeriums könnte zu einer neuen Kontroverse in der Ampelkoalition führen. Die Regierung habe vereinbart, laufende Autobahn- und Bundesstraßenprojekte gemeinsam abzustimmen, sagte der verkehrspolitische Sprecher des Bundestages, Stephen Gelbaar. “Bei der A 100 gab es eine solche gemeinsame Beratung nicht.” Es ist bedauerlich, dass das Verkehrsministerium eine solche individuelle Anstrengung startet. Der geplante 17. Bauabschnitt der A100 (zur Vollansicht auf die Grafik klicken) Grafik: Fabian Bartel / Tsp Die gelben Haare verwiesen auf den Koalitionsvertrag. Darin hatten sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, die Prioritäten des nunmehr sechs Jahre alten Bundesverkehrsplans zu überdenken. Bis dahin soll es laut Koalitionsvertrag eine „gemeinsame Abstimmung über die laufenden Projekte“ geben. Offensichtlich ist dies nicht geschehen. „Wir Grüne tun immer noch, was wir können, um den weiteren Bau dieser Infrastrukturkatastrophe des letzten Jahrhunderts zu verhindern“, sagte Gelbhaar. [Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.] Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion im Abgeordnetenhaus, Oliver Friederici, bezeichnete die Ankündigung als „gute Nachricht für die Berliner“. „Für die Menschen in unserer Stadt gibt es viele Vorteile. Deshalb erwarten wir von der Regierenden Bürgermeisterin, dass sie diese großartige Arbeit in ihrem Senat mit aller Kraft unterstützt. “Berlin ist eine Großstadt, nicht Bullerbü.” Auch der Hauptgeschäftsführer des Berlin-Brandenburgischen Verbandes der Wirtschaftsverbände (UVB), Christian Amsinck, lobte den Schritt. „Dieses Projekt ist enorm wichtig für die Wirtschaftsbewegung in Berlin.“