Seit Anfang April ist in der Steiermark ein neues Modell für die Erreichbarkeit von Ärztinnen und Ärzten in Kraft.  Abends und am Wochenende gibt es nun leicht abweichende Besuchszeiten.  Es gibt ein nationales Vergütungssystem für Ärzte.  Das kritisiert die Ärztekammer Steiermark.          
     02.04.2022 17.10       
     Online seit gestern, 17.10 Uhr

Dem neuen Modell war eine mehrjährige Erprobungsphase vorausgegangen. Das Modell trat schließlich Anfang April in Kraft. Die Kritik für das neue System kommt von der Ärztekammer Steiermark. Die Kammer spricht von einer Verschlechterung.

Ärzte kritisieren Gebühren

Das sind die Eckdaten der neuen Sanitätswache: täglich ab 18 Uhr. bis 23 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 19 bis 23 Uhr und 23 Uhr und als Ordinationsdienst auch an Wochenenden und Feiertagen ab 9 Uhr bis 12 Uhr Der Kapfenberger Hausarzt Christoph Schweighofer, der auch Vizepräsident der Ärztekammer ist, hielt seinen OP-Saal am Samstag im Rahmen des Gottesdienstes offen. Neben Bedenken gegen die Eingabe von Daten über eine dedizierte Anwendung kritisierte Schweighofer die Standardisierung von Flatrate-Besuchen, das Ende für den Standby-Modus. „Es wurde nicht so gemacht, dass der höchste Prozentsatz als Richtwert gilt, der niedrigste Prozentsatz wird in allen Bereichen gezahlt. „Das führt zu erheblichen Gebühreneinbußen in den Regionen“, sagt Schweighofer.

Keine Standrunden mehr in einigen Bereichen

Schweighofer befürchtet, dass es in manchen Bereichen unwahrscheinlich ist, dass Ärzte im Dienst sind: „Es wird sicherlich Bereiche geben, in denen die Stationen gar nicht oder nur spärlich besetzt sein werden.“ Von der Umstrukturierung im Auftrag des Staates wurde das neue System verteidigt. Die Behauptung der Verschlechterung stimme nicht ganz, sagte Petra Zinell vom Gesundheitsunternehmen: „Es ist richtig, dass die Gebühren angepasst wurden, also fünf Stunden gleichmäßig in der gesamten Steiermark. Die Standrunden haben jedoch zugenommen. Für den Arzt ist es ab dem 1. April nun ein attraktiveres System. „Klaus Pessenbacher vom Gesundheitsunternehmen ergänzt: Buchungsstatus auch unter der Woche.“

Arztpraxen statt Notdienst ab Juli in Graz

Dass es in einigen Bereichen noch immer zu personeller Unterbesetzung kommt, hat laut dem Gesundheitsunternehmen ganz andere Gründe. In Graz, wo der Rund-um-die-Uhr-Service von Fahrern des Parkdienstes übernommen wird, wird die Arztnotdienststelle bis Juli frei. Stattdessen wird ein Service mit Arztpraxen eingerichtet. Das Angebot am Abend soll enden.