Mit der Frühwarnstufe werde das Überwachungs- und Überwachungssystem im Gasmarkt weiter gestärkt, teilte das Ministerium mit. Maßnahmen zur Energiekontrolle, wie zum Beispiel das Bulleting, kommen zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht – sie sind erst ab Stufe drei geplant. Der Nationalrat hat am vergangenen Donnerstag beschlossen, eine strategische Gasreserve zu schaffen. Es wird je nach Gaspreis rund 1,6 bis zwei Milliarden Euro kosten und ab November dieses Jahres erhältlich sein.
Die Gaswarnstufe wurde ausgerufen
Österreich hat die Frühwarnstufe im Gasnotfallplan ausgerufen. Deutschland tat dasselbe.
Deutschland geht voran
Das Bundesfinanzministerium hatte bereits am Vormittag die Frühwarnstufe des Gas-Notfallplans bekannt gegeben. Damit soll die Bundesrepublik vor einer Eskalation seitens Russlands und damit einer schlechteren Gasversorgung geschützt werden. Die Versorgungssicherheit ist weiterhin gewährleistet. Allerdings ist ab sofort jeder Gasverbraucher – vom Unternehmen bis zum Privathaushalt – aufgefordert, seinen Verbrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Die deutsche Frühwarnstufe sieht vor, dass im Wirtschaftsministerium ein Krisenstab aus Behörden und Energieversorgern zusammentritt. Gasversorger und Gasleitungsbetreiber sind aufgefordert, die Lage regelmäßig für die Bundesregierung zu bewerten.
Warnungen von SPÖ und NEOS
Nach dem deutschen Vorstoß hatten SPÖ und NEOS auch die Landesregierung zum Handeln aufgerufen. „Während unser Nachbar Deutschland auf einen möglichen Gasstopp aus Russland vorbereitet ist und vorsorglich zum Schutz der Bevölkerung und der Wirtschaft reagiert, erkennt Minister Gewessler den Ernst der Lage offenbar nicht und hat keinen Plan“, sagte er WEISS. NEOS fragte: „Wie sehen Österreichs Pläne für eine mögliche Gassperre aus?“ Reuters / Heinz-Peter Bader Gasverteilerstation Baumgarten in Niederösterreich
Zahlung in Rubel nicht sofort
Hintergrund der Aktivierung von Notfallplänen ist die Forderung der Regierung in Moskau, Gaslieferungen nur noch in Rubel zu bezahlen. Der Westen lehnt es ab. In den laufenden Verträgen ist eine Zahlung in Euro oder Dollar vereinbart. Die Zahlung in Rubel sollte ursprünglich am Donnerstag in Kraft treten. Die Weisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, auf Rubelzahlungen umzusteigen, sei an diesem Donnerstag noch nicht gültig, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peschkow am Mittwoch. Gaslieferung und Bezahlung sind getrennte Prozesse. Putin will sich am Donnerstag mit Vertretern des russischen Gasriesen Gazprom und der Zentralbank treffen, um sich über die aktuelle Lage zu informieren. Das angekündigte Treffen und die Weigerung der westlichen Länder, sich dem Rubel zuzuwenden, hatten in Europa Befürchtungen geweckt, Russland könnte die Gaslieferungen schnell kappen. Pescu hatte auch gesagt, dass es kein Benzin geben würde, wenn es keine Zahlung gäbe. Russland ist keine Wohltätigkeitsorganisation. Russland will wegen westlicher Sanktionen im Zuge des Krieges in der Ukraine auf Rubelzahlungen umsteigen, weil das Land laut Putin mit Euro und Dollar nichts mehr anfangen kann.
Die Niederlande haben den Notfallplan noch nicht aktiviert
Die Niederlande wollen den Gasnotfallplan noch nicht aktivieren. Die Bevölkerung sei jedoch aufgerufen, den Gasverbrauch zu reduzieren, sagte Finanzministeriumssprecher Tim van Dyke am Mittwoch. Der Notfallplan wird nur aktiviert, “wenn es tatsächlich zu Staus kommt oder das Risiko dafür hoch ist”. Nach Angaben der EU-Kommission ist man auf mögliche Unterbrechungen der Gaslieferungen aus Russland vorbereitet. „Wir sind auf alles vorbereitet und werden auch sehr eng mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, damit alle gut auf diese Situation vorbereitet sind“, sagte EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans am Mittwoch in Brüssel, ohne näher darauf einzugehen.