„Zurzeit gibt es keine Lieferengpässe“, erklärte Habeck. “Trotzdem müssen wir die Vorsorgemaßnahmen verstärken, um im Falle einer Eskalation durch Russland gewappnet zu sein.” Ein Krisenstab versammelte sich, als die Frühwarnstufe bekannt gegeben wurde. „Der Krisenstab analysiert und bewertet die Versorgungslage, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit einzuleiten. „Die Bundesregierung tut alles, um die Versorgungssicherheit in Deutschland weiterhin zu gewährleisten.“ Nach Angaben des Ministeriums ist die Gesamtversorgung aller deutschen Gasverbraucher weiterhin gewährleistet. „Ab sofort ist aber auch jeder Gasverbraucher – vom Unternehmen bis zum Privathaushalt – aufgefordert, seinen Verbrauch so weit wie möglich zu reduzieren.“ Der Leiter des Bundesnetzdienstes ruft auch Verbraucher und Unternehmen dazu auf, angesichts einer drohenden Verschlechterung der Gasversorgung zu helfen. „Das Bundeskriminalamt fordert Verbraucher und Industrie zur Mitwirkung auf und bereitet sich auf alle Szenarien vor“, schrieb Präsident Klaus Müller in einer Twitter-Nachricht. Aufgrund der Frühwarnstufe wird nach Angaben des Ministeriums ein Krisenstab aus Behörden und Energieversorgern im Finanzministerium tagen. Gasversorger und Gasleitungsbetreiber sind angehalten, die Lage für die Bundesregierung regelmäßig zu bewerten. Der Staat hat noch nicht eingegriffen. Gashändler und -versorger, Fernleitungs- und Verteilnetzbetreiber ergreifen „marktbasierte“ Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Gasversorgung: Dazu gehören laut Ministerium die Nutzung von Versorgungsflexibilitäten, die Nutzung von Gasspeichern und die Optimierung von Lastflüssen. Hintergrund der Erklärung der Frühwarnstufe: Russland bleibt unnachgiebig bei seiner Forderung, dass russische Gaslieferungen nach Westeuropa in Rubel bezahlt werden. Bis Donnerstag (31. März) sollen im Auftrag von Präsident Wladimir Putin die Details festgelegt worden sein, damit das System „einfach, verständlich, transparent und praktikabel“ für europäische und internationale Gaskäufer sei, sagte sein Sprecher am Dienstag im Kreml Dmitri Peschkow . laut der Agentur Interfax. „Niemand wird Gas kostenlos liefern und es kann nur in Rubel bezahlt werden“, sagte er. Putin kündigte vergangene Woche an, Russland werde Deutschland und andere „unfreundliche Länder“ mit Gas nur gegen Zahlung in Rubel beliefern. Das würde die angeschlagene russische Währung stützen. Allerdings lehnen die Wirtschaftsmachtgruppe G-7, darunter Deutschland, sowie die Europäische Union insgesamt Rubelzahlungen für Gas ab.