Jetzt schlagen die europäischen Luftfahrtbehörden zum Gegenangriff ein. Leasinggesellschaften warten auf die Rückgabe der Geräte, wie n-tv berichtet. Vergeblich. Sie werden Milliardenverluste erleiden. Russland hat ein Problem: Sanktionen drohen den Flugverkehr zusammenbrechen zu lassen. Die meisten Flugzeuge russischer Fluggesellschaften gehören westlichen Leasinggesellschaften. Und sie haben jetzt Verträge mit russischen Fluggesellschaften gekündigt.
Keine Ersatzteilversorgung
Laut EU-Sanktionen ist die Lieferung von Zivilflugzeugen oder Ersatzteilen nach Russland nicht erlaubt. Die Wartung dieser Flugzeuge wurde ebenfalls verboten. Ein vom russischen Präsidenten Wladimir Putin am 14. März verabschiedetes Gesetz erlaubt russischen Fluggesellschaften jedoch, im Ausland gecharterte Flugzeuge in Russland zu registrieren. Inlandsflüge könnten trotz westlicher Sanktionen durchgeführt werden.
100 Milliarden Euro Verlust
Die Situation ist besorgniserregend. „Die meisten Flugzeuge, mit denen die Russen ins Ausland fliegen könnten, sind geleaste Flugzeuge europäischer oder amerikanischer Herkunft, die jetzt ihren rechtmäßigen Eigentümern, den Leasinggesellschaften, gestohlen wurden“, sagte Henrik Hololei, ein europäischer Verkehrsbeauftragter der Kommission. Konkret: Das sind zehn Milliarden Euro plus 500 von den Russen beschlagnahmte und bei ihnen registrierte Flugzeuge. (pbe)