Von: Tobias Utz, Moritz Serif, Nadja Austel, Christian Stör Aufteilung Die Tochter eines Rechtsextremisten in Kremlnähe stirbt bei einem mutmaßlichen Attentat. Eine russische Untergrundgruppe bekennt sich nun zu dem Anschlag. +++ 8.00 Uhr: Der US-Regierung liegen nach eigenen Angaben keine genauen Informationen zu den Hintergründen des versuchten Attentats auf die russische Kriegsunterstützerin Darja Dugina in Moskau vor. „Wir wissen nicht wirklich, wer dahinter steckte und was das Motiv gewesen sein könnte“, sagte John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, gegenüber CNN. Es gab keine direkte Kommunikation mit der von Russland beschuldigten ukrainischen Regierung. Aber Kiew sei “sehr transparent” gewesen, jede Beteiligung zu bestreiten. Update vom Dienstag, 23.08., 06.05 Uhr: Estland hat die Behauptung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zurückgewiesen, der mutmaßliche Mörder der russischen Kriegshelferin Daria Dugina sei in das baltische Land geflüchtet. Dies sei nur eine weitere Provokation Russlands, sagte der estnische Außenminister Urmas Reinsalu. Die Tochter des russischen Ideologen Aleksandr Dugin starb am Sonntagabend im Alter von 29 Jahren, als ihr Auto in der Nähe von Moskau explodierte. Der FSB beschuldigte eine Ukrainerin des Mordes und veröffentlichte auch ein Video darüber. Ermittler am Ort der Explosion in einem von Daria Dugina gefahrenen Auto außerhalb von Moskau. © Uncredited/Investigative Committee of Russia/AP/dpa

Angriff auf Dugina: Putin vergibt posthum Orden

+++ 22.04 Uhr: Wladimir Putin hat Darja Dugina posthum den Tapferkeitsorden verliehen. In einer Erklärung teilte der Kreml mit, dass die Medaille für “Mut und Selbstlosigkeit bei der Erfüllung beruflicher Pflichten” verliehen werde. Dugina war bei einem Angriff getötet worden. +++ 20.10 Uhr: Nach dem Mord an seiner Tochter ruft Dugin nun die Russen zum Kampf für seine rechtsnationalistische und imperialistische Ideologie auf. „Unsere Herzen dürsten nicht einfach nach Rache oder Rache. Das wäre sehr klein, nicht russisch“, kündigte Dugin über einen Insider auf Telegram an. „Wir brauchen nur unseren Sieg. Meine Tochter verließ ihre Kindheit an seinem Altar. Also gewinnen!“

Putin kommentiert Duginas Tod: ein “schändliches, grausames Verbrechen”

+++ 18.40 Uhr: Russlands Präsident Putin hat den Angriff auf Dugina als „schändliches, grausames Verbrechen“ bezeichnet. Putin drückte der Familie sein Beileid aus und sagte, er habe das Leben eines “brillanten und talentierten Mannes mit einem wahren russischen Herzen” vorzeitig beendet. Laut russischen Medien war das eigentliche Ziel des Anschlags Duginas Vater, der als Drahtzieher von Kreml-Chef Putin gilt. Der ultranationalistische Intellektuelle unterstützt die Ideologie, die russischsprachigen Regionen zu einem neuen russischen Imperium zu vereinen. Aus dieser Überzeugung heraus unterstützt er den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Dugin, der gute Beziehungen zu Rechtsextremisten in Europa hat, steht seit der Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim im Jahr 2014 auf der Sanktionsliste der EU.

Berater Putin hat seine Tochter bei einem Angriff verloren: Russland gibt der Ukraine die Schuld

+++ 14.15 Uhr: Russland wirft der Ukraine vor, Darja Dugina getötet zu haben. „Das Verbrechen wurde von ukrainischen Geheimdiensten vorbereitet und begangen“, sagte Russlands interner Geheimdienst FSB nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Kiew hatte zuvor bestritten, irgendetwas mit dem Mord an Dugina zu tun zu haben. +++ 13.30 Uhr: Ein ehemaliger Redenredakteur von Wladimir Putin hat den mutmaßlichen Autobombenanschlag, bei dem die Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin getötet wurde, als „Akt der Einschüchterung“ bezeichnet. Die mutmaßlichen Täter wollten nachweisen, dass die Feindseligkeiten heimlich auf russisches Territorium verlegt worden seien, sagte Abbas Galliamov. Das sind keine abstrakten Angriffe mehr, die man im Fernsehen sieht. “Nicht nur die Krim wird bombardiert, auch in der Region Moskau werden bereits Terroranschläge verübt.”

Tochter von Putin-Berater tot: Russische Untergrundgruppe reklamiert Anschlag für sich

+++ 11.55 Uhr: Nach dem Tod der rechtsgerichteten russischen Politikwissenschaftlerin und Journalistin Darja Dugina bekannte sich eine bisher unbekannte Partisanenbewegung zu dem Anschlag (siehe Update von 6.45 Uhr). Die Bewegung National Republican Army soll für den Mord an der Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin verantwortlich sein. Ob eine solche Gruppe tatsächlich existierte, konnte zunächst nicht überprüft werden. Einige Social-Media-Experten bezweifeln, dass eine improvisierte Oppositionsbewegung hinter einem so komplexen und aufwändig geplanten Attentat stecken könnte, und sehen eher die Handschrift russischer Sicherheitsbehörden. Update vom Montag, 22. August, 6.45 Uhr: Eine bisher unbekannte russische Untergrundgruppe soll den mutmaßlichen Angriff auf das Auto von Alexander Dugin verübt haben. Das behauptete der Putin-Kritiker Ilya Ponomarev am Sonntagabend in einem von ihm mitbegründeten oppositionellen Fernsehsender. Die National Republican Army (NRA) autorisierte ihn zu einer Aussage. „Wir erklären Präsident Putin zu einem illegitimen Anwärter auf die Macht und zu einem Kriegsverbrecher, der die Verfassung geändert, einen Bruderkrieg zwischen slawischen Völkern begonnen und russische Soldaten in den sicheren und sinnlosen Tod geschickt hat“, heißt es in der Erklärung. Die NRA will das Putin-Regime stürzen. Weder das Dokument noch die Aussagen von Ponomarev wurden unabhängig überprüft.

Tochter des Putin-Beraters bei Anschlag getötet: Russland leitet Ermittlungen ein

+++ 21.07 Uhr: Russland hat nach Angaben der New York Times die Ermittlungen aufgenommen. Darja Dugina, Tochter eines Putin-Beraters, starb bei einem Anschlag. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist jedoch unklar, wie es zu ihrem Tod kam. Russland beschuldigte die Ukraine. Kiew weist die Vorwürfe zurück. +++ 14.53 Uhr: Darja Dugina, Tochter von Putin-Berater, starb bei einem Anschlag. Jetzt hetzen russische Medien auf die Ukraine und werfen dem Land vor, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Tsargrad TV sendet laut t-online Statements von Margarita Simonyan, Chefredakteurin des russischen Senders RT. Der Kreml muss nun eine Antwort liefern. “Kiew wird zittern”, sagte er. Akim Apatchev, ein russischer Militärkommandant, sagte: „Natürlich ist das ein großer Verlust für uns alle, aber ich möchte sagen, dass er definitiv gerächt wird.“ Die Ukraine sagte, sie habe nichts mit dem Angriff zu tun.

Anschlag in Russland: Tochter von Putin-Berater tot – Behörden nennen neue Details

+++ 13.15 Uhr: Russische Behörden haben erneut bestätigt, wer bei dem Anschlag in der Nähe von Moskau am Sonntagmorgen getötet wurde: „Die Identität des Toten ist geklärt – es handelt sich um die Journalistin und Politikwissenschaftlerin Darja Dugina“, teilte die nationale Untersuchungskommission mit. Der Angriff ereignete sich am Samstagnachmittag in einem Vorort von Moskau. Nach ersten Erkenntnissen war in dem Fahrzeug ein Sprengsatz platziert, der explodierte. Update vom Sonntag, 21. August, 11.45 Uhr: Die ukrainische Regierung in Kiew hat betont, dass sie nichts mit dem Angriff auf Daria Dugina, die Tochter von Alexander Dugin, zu tun habe. „Im Gegensatz zu Russland sind wir kein krimineller Staat“, sagte Mykhailo Podolyak, Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, am Sonntagmorgen. Bislang ist unklar, wer hinter dem mutmaßlichen Mord steckt. Die polizeilichen Ermittlungen in Moskau dauern an. Erstmeldung seit Sonntag, 21. August, 6.45 Uhr: Moskau – Nach anhaltenden Berichten ist der rechtsextreme Aktivist Alexander Dugin offenbar in Russland angegriffen worden. Seine Tochter Daria Dugina wurde getötet, wie der Untersuchungsausschuss der russischen Behörden am Sonntagmorgen offiziell mitteilte. Laut russischen Medien explodierte das Auto, in dem Dugina fuhr, während sie fuhr. Die russische Zeitung „Kommersant“ berichtet, dass Dugin unbedingt den Jeep fahren wollte. Er soll seine Meinung kurzfristig geändert haben. Er und seine Tochter sollen vor dem Anschlag an einem vom Kreml organisierten Fest teilgenommen haben. Jetzt ermittelt die russische Polizei. Dazu haben sich die Behörden noch nicht geäußert.

Russland: Rechtsextremer Alexander Dugin, bekannt als „Putins Gehirn“.

Alexander Dugin gilt als einflussreicher Berater von Wladimir Putin. Er ist ein prominenter Vertreter der neorassistischen Theorie, wonach Russland wieder ein großes Imperium werden soll. In der rechtsextremen Szene gilt er als sehr gut vernetzt. Dugin erlangte in den 1990er Jahren internationale Bekanntheit als Autor der rechtsextremen Zeitung Den. Darin veröffentlichte er unter anderem ein Manifest mit dem Titel „Der Große Krieg der Kontinente“. Darin offenbarte er seine Vorstellung von Russlands Dominanz im Westen. Dugin trat in der Vergangenheit mehrfach als Kommentator im russischen Staatsfernsehen auf. Unter anderem erhielt er den Spitznamen „Putins Gehirn“. Die Washington Post sah ihn in einer Analyse einmal als Kreml-General im Ukraine-Krieg. Auch Dugins mutmaßlich ermordete Tochter Daria Dugina soll einer rechtsextremen Ideologie gefolgt sein. (kontaktiere mich dpa/AFP)