Granit Jaka ist enttäuscht und wechselt in seinem 100. Länderspiel nach einer Stunde. Nach dem Spiel will der Kapitän der Nationalmannschaft nicht durchkommen.
von Lukas Werder Tobias Wedermann Nati-Kapitän Granit Xhaka äußert Frust über eine Trinkflasche. SRF
Granit Jaka wechselt in der 63. Minute zum Kosovo. Der Nationalmannschaftschef lässt seinem Frust nach dem Wechsel freien Lauf. Kurz nach dem Spiel löste sich die Situation für den 29-Jährigen jedoch von alleine – ebenso wie Trainer Murat Yakin.
So hat sich Granit Jaka sein 100. Länderspiel für die Schweiz nicht vorgestellt. 62 Minuten lang zeigte der Kapitän von Ethniki im Freundschaftsspiel gegen den Kosovo einen guten Auftritt, wollte sich aber nicht viel einfallen lassen. Je länger das Spiel dauerte, desto frustrierter wirkte Xhaka. Nach dem Austausch fühlte es sich an wie eine Trinkflasche, die einige Meter über die Tartanbahn flog. «Ich wünschte, ich hätte in meinem 100. Spiel mehr als 60 Minuten gespielt», erklärte Xhaka später in einem SRF-Interview. Aus einem Flaschenwurf nach Spielende wollte sich der Kapitän nichts Großes machen. “Ich glaube, dass das Thema Frust größer werden wird, als es ist.” Es ist ein wichtiger Tag für ihn, seine Familie und seine Freunde. “Ich wünschte, ich hätte mein Jubiläumsspiel gewonnen”, sagte Xhaka. Der Arsenal-Profi kritisierte auch sich selbst: „Die erste Halbzeit war schlecht, sowohl für die Mannschaft als auch für mich“, sagte Jack. Die zweite Halbzeit war besser – trotz eines Gegentors. „Wir haben viel mehr gepusht, wir haben viel mehr Lösungen gefunden“, sagte der Nationalmannschaftschef. “Deshalb war ich ein bisschen enttäuscht.”
Yakin ist froh, Xhaka zu haben
Xhaka erhielt daraufhin Unterstützung von seinem Trainer. „Ich bin froh, dass ich einen Spieler mit Emotionen und Charakter habe“, sagt Murat Yakin. Nach dem Spiel würde er kurz mit seinem Chef plaudern und ihm sagen, er solle sich auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren, die vor ihm und der Liga liegen. „Ich glaube, er hat es verstanden“, sagte der Bundestrainer. “Granit hat heute gezeigt, dass er dieser Mannschaft helfen kann, aber in unser neues System mit der Doppelsechs muss er sich erst noch einfinden.”
Am Dienstagabend war die Nationalmannschaft jedoch noch weit von dem Sieg entfernt, den sich Jaka erhofft hatte. In der ersten Halbzeit waren die Gäste aus dem Kosovo sogar noch etwas besser. Kobel bewahrte die Nati in seinem zweiten Länderspiel vor einem Gegentor. In der 52. Minute war der BVB-Schlussmann machtlos. Nach einem Fehlpass von Zuber ging Rashica über Kosovo in Führung. Zwar rettete Lotomba die Schweiz mit seinem Kopfball nach einer Stunde vor der Blamage, dennoch zeigte die Nationalmannschaft über weite Strecken eine sehr mittelmäßige Leistung.