Die massiven Landschaften auf Pluto deuten darauf hin, dass riesige Eisvulkane vor relativ kurzer Zeit auf dem Zwergplaneten aktiv waren.

1/2 Die gefrorene Vulkanregion Pluto: Das Bild stammt vom 29. März 2022 und wurde von der Nasa veröffentlicht.
AFP Eine perspektivische Ansicht der Vulkanregion von Pluto im Jahr 2015, basierend auf Daten der NASA-Raumsonde New Horizons. NASA Applied Physics Laboratory / Johns Hopkins University / Southwest Research Institute / Isaac Herrera / Kelsi via REUTERS

2015 fotografierte die Raumsonde New Horizons das eisige Vulkangebiet des Zwergplaneten Pluto. Neue Studien zeigen, dass seine Oberfläche überraschend junge Strukturen aufweist Pluto scheint im Inneren Wärme gespeichert oder produziert zu haben.

Wissenschaftlern zufolge sind oder waren sie bis heute aktiv: Auf dem Zwergplaneten Pluto gibt es bis zu sieben Kilometer hohe Eisvulkane. Ein internationales Forscherteam hat Bilder der Raumsonde New Horizons erneut analysiert. Laut der Zeitschrift Nature Communications könnte Pluto Wärme länger als bisher angenommen im Inneren gespeichert oder mehr Wärme produziert haben als erwartet. Der gefrorene Pluto hat Gletscher, die fließen, und sogar Winde. Mit 2.377 Kilometern Durchmesser ist er der größte Himmelskörper im Kuipergürtel jenseits des Planeten Poseidon. Es sind hauptsächlich eisbedeckte Körper aus der Zeit der Entstehung unseres Sonnensystems. Im Juli 2015 flog die US-Raumsonde „New Horizons“ nach über neun Jahren Flug zu dem Planeten und lieferte erstmals hochauflösende Bilder.

Die Größe und Form von Eisvulkanen sind einzigartig

Seltsame hügelartige Strukturen haben Wissenschaftler erstaunt. „Die Daten zeigen, dass es auf Pluto nicht nur Gebiete mit Kratern gibt, sondern auch neue Gebiete fast ohne Krater“, erklärt Kelsi Singer vom Southwest Research Institute in den USA. Die Forscher schließen daraus, dass es sich um vulkanische Kuppeln handelt – aber nicht um Magmagestein aus dem Inneren des Zwergplaneten, das an die Oberfläche dringt, sondern um ein zähflüssiges Wasser-Eis-Gemisch, das als „Kryokonservierung“ bekannt ist. Dieses Phänomen ist bereits von den Planeten Jupiter, Saturn und Poseidon bekannt. Aber die Größe und Form der Eisvulkane auf Pluto sind einzigartig.

Bis vor kurzem aktive Eisvulkane

Vulkandome auf Pluto sind bis zu sieben Kilometer hoch und haben einen Durchmesser von 10 bis 150 Kilometern. Insgesamt müssen mehr als 10.000 Kubikkilometer Eismagma aus dem Inneren des Zwergplaneten an die Oberfläche gepumpt worden sein. Und das bis vor kurzem, denn aufgrund ihrer Lage am Rande von Sputnik Planitia dürften einige der Eisvulkane nur wenige hundert Millionen Jahre alt sein. All dies wirft jedoch die Frage auf, welche Wärmequelle den kalten Vulkan antreibt. Auf diese Frage haben Singer und ihre Mitarbeiter keine Antwort. Siehst du etwas, hörst du etwas? Senden Sie uns Ihre Neuigkeiten! Speichern Sie unseren Kontakt im Messenger Ihrer Wahl und senden Sie schnell und einfach spannende Videos, Fotos und Dokumente an die 20-Minuten-Redaktion. Verständigen Sie bei einem Unfall oder sonstigen Unfall zuerst den Rettungsdienst. Die Nutzung Ihrer Beiträge bis 20 Minuten wird durch unsere AGB geregelt: 20min.ch/agb (lea/dpa)