26.03.2022, 16:21

Ivan Schmuratko hat mit der Entscheidung um eine Medaille bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften nichts zu tun. Trotzdem sticht der 20-Jährige heraus. Er ist Ukrainer, er kommt zu den Titelkämpfen nach Montpellier – und sorgt nicht nur mit seinen Auftritten auf dem Eis für jede Menge Emotionen. Begleitet von der Musik des legendären Bolero sicherte sich Eiskunstläufer Shoma Uno erstmals seinen Weltmeistertitel. Der Silbermedaillengewinner aus Japan setzte sich in Montpellier in Abwesenheit des verletzten Verteidigers und Olympioniken Nathan Chen aus den USA vor seinem Landsmann Yuma Kagiyama und Vincent Zhou aus den USA durch. Trotz der Mixed-Kür konnte sich Nikita Starostin um einen Platz auf Rang 22 verbessern. Wie schon im Kurzprogramm zeigte der Weltcup-Debütant aus Dortmund eine gute Leistung, viele der Sprünge landeten aber nur knapp, was viele Punkteabzug zur Folge hatte. „Ich bin sehr enttäuscht. Für die nächste Saison muss ich noch härter an den Sprüngen arbeiten“, sagte der in St. Petersburg geborene Läufer, der in Belgien trainiert. Und Starostin sprach auch offen seine derzeit größte Schwäche aus: „Um der Weltspitze näher zu kommen, brauche ich Vierfachsprünge.“

Beeindruckende Aussage von Schmuratko

Der bewegende Höhepunkt des Nachmittags war jedoch der Auftritt von Ivan Schmuratko. Der viermalige ukrainische Meister rührte viele der 5.000 Zuschauer in der südfranzösischen Metropole zu Tränen, und der 20-Jährige selbst verließ das Eis mit feuchten, roten Augen und blickte fast ungläubig in die jubelnde Menge. „Wir Ukrainer haben einen Monat lang gezeigt, was die wirklichen Werte sind. Wir müssen weiter versuchen, den Terrorismus zu stoppen, wir müssen verhindern, dass Menschen wegen dieses Wahnsinns sterben“, sagte Schmuratko, der das Land ohne Bildung und im Kreis verließ Heimat war angekommen. „Es war heute nicht schwierig zu gehen. Es ist schwierig, Nachrichten zu bekommen, dass ein Freund oder Familienmitglied getötet wurde oder tot ist oder dass man ihn nicht finden kann.“ Die Olympia-24 wurde vor Ort versorgt. aus Peking durch die Landsleute Alexandra Nasarova und Maxim Nikitin zogen sich die Eistänzer nach dem Kurzprogramm aus der WM zurück. Schmuratko wurde 23., nicht mehr als eine sportliche Fußnote. Aber seine Aussage ist viel mehr als das.