Denn es müssten immer vier Kampfjets in der Luft sein, sagte Süssli am Samstag im Interview mit «Schweiz am Wochenende». Mit 36 ​​F-35-Kampfflugzeugen ist das nicht länger als einen Monat möglich. “Das hat damit zu tun, dass wir 2003 die Verteidigungsfähigkeit der Armee reduziert haben, um die Fähigkeit zu erhalten”, erklärt Süssli. Armeechef Süssli auf Blick TV: Brauchen Frauen jetzt die Wehrpflicht? (01:28)

Keine aktuelle Bedrohung für die Schweiz

Die Schweiz sei derzeit jedoch nicht militärisch bedroht, sagte Süssli. Dafür gibt es keine Hinweise, auch wenn das Risiko natürlich höher ist als zuvor. Dasselbe gilt für eine nukleare Eskalation. Das Risiko ist gering, aber größer als zuvor. Angesichts der angespannten Lage ist ein Nato-Beitritt für den Armeechef derzeit keine Option. “Aber wenn wir in einen Krieg hineingezogen werden, fallen die Neutralitätspflichten weg und dann kann die Schweiz zum Beispiel mit Nachbarländern kooperieren.” Deshalb ist es wichtig, dass die Militärsysteme der Schweiz mit den Nachbarländern kompatibel sind und gemeinsame Übungen stattfinden. Armeechef Süssli auf Blick TV: Wie steht es um die Cybersicherheit in der Schweiz? (01:21)

Zusammenarbeit mit der EU

In den Bereichen Luftfahrt, Militär und Innovation prüft das Militär auch, ob es Projekte im EU-Militärprojekt Pesco gibt, an denen sich das Militär beteiligen kann. Als Nicht-EU-Mitglied kann die Schweiz nicht an allen Programmen teilnehmen. Eine weitere politische Frage ist, ob sich die Schweiz an der europäischen Luftraumüberwachung beteiligen könnte. Auch hier stellt sich die Frage der Neutralität für den Fall, dass ein Land, mit dem ein Abkommen besteht, in einen Konflikt verwickelt wird. Auch das Militär leistet Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Bietet Kasernen und Mehrzweckräume. Diese bieten laut Süssli rund 200 Sitzplätze. „Gleichzeitig können wir den Asylzentren auf Anfrage administrative Unterstützung und medizinische Dienstleistungen anbieten“, erklärt Süssli. Campingbetten könnten ebenfalls bereitgestellt werden.

Der Bundesnachrichtendienst sah den Einmarsch in die Ukraine kommen

Süssli erzählt im Interview, wie der Bundesnachrichtendienst und der Militärische Nachrichtendienst den Truppeneinsatz beobachteten. Bereits am 12. Februar berichteten verschiedene Nachrichtenagenturen, dass ein Angriff unmittelbar bevorstehe. Der Schweizer Militärgeheimdienst war zu dem Schluss gekommen, dass die russischen Truppen in Weissrussland über keine Mittel zur Unterstützung verfügten. “Deshalb hat er es als ‘eher unwahrscheinlich’ eingeschätzt, zu diesem Zeitpunkt nach Kiew zu gehen”, sagte Süssli. Andererseits beschrieb er es als “sehr wahrscheinlich”, dass etwas im Donbass passieren würde.

„Sehr genaue Beobachtung der Lage“

Süssli beobachte die Situation seither «sehr genau». „Geheimdienste informieren mit täglichen Bulletins. „Kernbotschaften erhalte ich auch in einem sicheren Gespräch“, sagt Süssli. Dabei handelt es sich häufig um Informationen aus Informationsquellen. Es wird auch auf Twitter und Telegram aktualisiert. (SDA) Armeechef Süssli auf Blick TV: Kann die Armee eine Rakete auf dem Paradeplatz abfangen? (00:50)