Der Kreml hat in Moskau millionenschwere Schweizer Uhren von Audemars Piguet beschlagnahmt. Russische FSB-Agenten durchsuchten am vergangenen Dienstag die Räumlichkeiten der lokalen Tochtergesellschaft des Schweizer Luxusuhrenherstellers und beschlagnahmten die Uhren. Dies steht laut «NZZ am Sonntag» in einer vertraulichen Informationsnote des Aussenministeriums (EDA) vom Mittwochnachmittag an die Mitglieder mehrerer Kommissionen. Dazu gehört auch der Außenpolitische Ausschuss des Parlaments (APK). Umfrage zeigt: Schweizer haben Angst vor Preiserhöhungen (01:42)
Drohungen gegen Unternehmen
Infolge ihres Vorgehens hätten die russischen Behörden angeblich gegen den Zoll verstoßen, wie EDA laut der Zeitung schreibt. Aber es war “wahrscheinlich ein willkürliches Durchgreifen als Reaktion auf Sanktionen”. Vier Tage zuvor hatte der Bundesrat die Sanktionen verschärft und den Export von Luxusgütern nach Russland verboten. Der Wirtschaftskrieg zwischen dem Westen und Russland wird mit immer schwereren Bandagen geführt. So droht Russland beispielsweise damit, seine Vermögenswerte für Unternehmen, die Russland verlassen, zu verstaatlichen oder ihre Geschäftstätigkeit vorübergehend einzustellen. Audemars Piguet betreibt mindestens zwei Stores in Moskau, einen in Petrovka Ulitsa nahe Bolshoi Thater und einen im Luxuskaufhaus Gum am Roten Platz. Wie so viele Luxusboutiquen sind beide derzeit geschlossen. Zudem will Russland, dass seine Gaslieferungen künftig nur noch in Rubel bezahlt werden. Ob Putins Trick wirklich funktioniert, ist allerdings völlig offen. Die großen Gashändler betonen, dass sie ihre Lieferungen auch künftig in Dollar oder Euro bezahlen werden. (SDA / Koh) Sanktionen gegen Russland Swisspeace Goetschel CEO: Diese Sanktion wäre besonders schmerzhaft für Russland (01:52)