Nachdem Wien, Salzburg, Tirol und das Burgenland auf Landesebene bereits die passenden Pakete präsentieren, muss nun Oberösterreich nachziehen. Eine Verdoppelung des Heizkostenzuschusses auf 350 Euro und eine Anhebung der Einkommensgrenze, damit der Kreis der Empfänger wächst, ist für die Roten unausweichlich. Sie fordern auch eine 15-prozentige Erhöhung der Wohnbeihilfe, einschließlich einer Erhöhung der Zahl der Begünstigten. Die Umsetzung beinhaltet auch eine „langfristige Erhöhung“ und die Sicherstellung des Regelsozialhilfesatzes für Kinder von 39 Euro pro Kind und Monat.
“Bestehende Fragen”
Doch nicht nur wegen der Inflation stünden viele Oberösterreicher nun vor “existenziellen Problemen”, sagte Lindner. Das ist für ihn auch ein Ergebnis von Schwarz-Blau in Oberösterreich: „Sowohl die Defizite bei der Sozialhilfe als auch bei Renten und Wohngeld tragen die Handschrift der ÖVP und der FPÖ“. Er warf ihnen vor, „Sozialleistungen auszuhungern“. Mayr erklärte, Oberösterreich müsse „seine Verantwortung für seine Bürgerinnen und Bürger übernehmen“ und dementsprechend die Inflation beseitigen. Die Grünen befürworten „einen vorübergehenden Energiebonus“ in Zeiten extremer Energiepreise für Single-Haushalte mit einem Nettoeinkommen von bis zu 1.300 Euro und Zwei-Personen-Haushalte mit einem Nettoeinkommen von bis zu 2.067 Euro. Sie wollen auch einen Sozial- und Klimafonds, der aus Gewinnen der Energie AG gespeist wird. Damit soll beispielsweise der Austausch von Elektroaltgeräten oder die (Teil-)Einziehung überfälliger oder jährlicher Rechnungen an Energieunternehmen für armutsgefährdete Menschen finanziert werden. Zudem sollen die ÖPNV-Tarife für Flugtickets für ganz Oberösterreich auf 365 € gesenkt werden. Auch wenn das Klimaticket allein „schon eine Erleichterung und ein riesiger Ansporn“ sei, sieht Mayr in Oberösterreich eine Kehrseite. Gilt nicht für Busse und Straßenbahnen in Linz, Wels und Steyr. Für die Grünen müsse dies „ohne die Mehrkosten der Kommunen zu tragen“ möglich sein.
Paket nachfragen
ÖVP und FPÖ sehen die Bundesregierung in erster Linie in der Verantwortung, die Inflation für Haushalte und Wirtschaft zu senken. In einer gemeinsamen Aussendung kündigten die Parteien an, bei der Landtagssitzung “ein Forderungspaket für die Bundesregierung mit möglichst breiter Unterstützung aller Fraktionen auf den Weg bringen” zu wollen. Denn dort sehe man noch „Verbesserungspotenzial“. Zudem kündigte die FPÖ einen Dringlichkeitsvorschlag für den Landtag an. Ursache ist die Vergewaltigung eines 16-jährigen Mädchens vergangene Woche in Leeds, angeblich begangen von drei jungen Afghanen und einem Iraner. Die Blauen wollen, dass die Bundesregierung “ein Maßnahmenpaket entwickelt, um Angriffe schutzsuchender Krimineller zu verhindern”. Dazu gehören bekannte Forderungen wie die Verhängung von Sperrgebieten und Reise- oder Abschiebungsverboten für Asylsuchende oder eine „EU-weit koordinierte, schnelle Überstellung von Schutzsuchenden in Asylunterkünfte in Drittstaaten“. wenn eine Abschiebung in ihre Heimat nicht möglich sei, so Vereinspräsident Herwig Mahr. Die Neos wiederum richten eine Eilanfrage an Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Nach dem „PVP-Skandal um den Wirtschaftsverband Vorarlberg“ wollte der Präsident des Verbandes Felix Eypeltauer vor allem Informationen zum „undurchsichtigen“ Verhältnis zwischen dem Land Oberösterreich, dem WB-Magazin und dem oberösterreichischen Volksblatt: „Öffentlichkeit“ oder Parteipatenschaften Medien oder parteinahen Parteien. Organisationen sollten in erster Linie deaktiviert werden”, sagte er im Vorfeld.