Rheinland-Pfalz (Malu Dreyer, 61), Mecklenburg-Vorpommern (Manuela Schwesig, 47) und Berlin (Franziska Giffey, 43) werden bereits von SPD-Frauen regiert. In der CDU hingegen machen Frauen keine Tricks. ► Der Führer der Partei und der Fraktion: Mann (Friedrich Merz, 66). ► Der Generalsekretär: ein Mann (Mario Czaja, 46). ► Die Ministerpräsidenten: 5 Männer, 0 Frauen. Seit dem Ausscheiden von Angela Merkel (67) und Annegret Kramp-Karrenbauer (59) aus der Politik gibt es keine überregional bekannte CDU-Frau mehr in der deutschen Spitzenpolitik – Ursula von der Leyen (63) wechselte 2019 an die Chefin der EU-Kommission. Die SPD-Zeitung „Vorwärts“ schrieb: „Mit Friedrich Mertz steht ein Mann an der CDU-Spitze, der sich mit zwei Töchtern als seinen größten Feministen bezeichnet.“ Mertz sucht nun händeringend nach weiblichen Spitzenkräften. Aber woher sollen Frauen kommen? Wer einen Blick in den Bundestag wirft, stellt fest, dass nur die AfD-Bundestagsfraktion mit 13,8 % einen geringeren Frauenanteil von der Union hat. Dort besetzen Frauen mit 23,4 Prozent nicht einmal jeden vierten Sitz. Zum Vergleich: In der SPD-Kanzlerpartei sind 41,7 Prozent der Abgeordneten Frauen, bei den Grünen sogar 59,3 Prozent. Warum haben Frauen in der CDU so schlechte Papiere? Politikwissenschaftlerin Prof. Ursula Münch (61) in BILD am SONNTAG: „Konservative Parteivorsitzende und Mandatsträger vor allem an der Basis teilen nicht das Ziel der CDU-Spitze, mehr Frauen zu fördern: Gerade im ländlichen Raum“ ist die CDU sehr stark stark, ein konservatives Familien- und Frauenbild herrscht vor.” Foto: BILD Um mit dieser Haltung umzugehen, müsse sie als ambitionierte Parteifrau “nicht nur mit allen Bandagen kämpfen, sondern auch über die Gleichberechtigung der Geschlechter streiten”, sagte Münch. „Das entspricht aber inhaltlich nicht der Eigendynamik von Frauen, die die CDU als Partei wählen.“ Politikexperte Karl-Rudolf Korte (63) glaubt, dass Frauen der politischen Arbeit unterschiedliche Akzente (zB moralisch, ökologisch) verleihen – Akzente, die in der Union nicht sehr gefragt seien. Zudem lehnt die CDU bislang eine feste Frauenquote ab (wie die Grünen oder die SPD). Er hatte (16 Jahre) die Kanzlerin … Generalsekretär Czaja will das jetzt ändern! „Die Hälfte unserer Bevölkerung sind Frauen. „Zu wissen, dass sie zu gleichen Teilen in Führungspositionen sitzen, ist gut für jede Organisation“, sagte Czaja zu BILD am SONNTAG. Er plädiere dafür, „auf dem nächsten Parteitag unserer CDU in Hannover eine verbindliche Quote einzuführen“. Auf wen verlassen sich die Parteigeneräle jetzt? Silvia Breher (48, Parteivizepräsidentin aus Niedersachsen), Karin Prien (56, Parteivizepräsidentin aus Schleswig-Holstein, aktuelle Präsidentin der Kultusministerkonferenz) und Serap Güler (41, MdB). Vorstand, ehemalige stellvertretende Ministerin für Integration in Nordrhein-Westfalen) gelten als Kandidatinnen der CDU. Die drei haben jedoch ein gemeinsames Problem: Sie sind über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus kaum bekannt. Ein Lichtblick: Anke Rehlinger war es auch nicht.