Für den neuen Einkaufsratgeber „Achtung beim Geflügelkauf!“ 28 Gütesiegel und Markenprogramme wurden auf ihren Beitrag zum Tierwohl geprüft. Das Ergebnis: Österreichische Hühner und Puten haben im internationalen Vergleich den meisten Platz im Stall. Andere wichtige Aspekte des Tierschutzes sind jedoch nicht durch die Herkunft garantiert.
Broschüre zum Download
Die Broschüre „Augen auf beim Geflügelkauf“ und der Einkaufsführer stehen auf tieranwalt.at zum Download bereit.
“Praktische Hilfe beim Einkaufen”
So erfüllt beispielsweise der rot-weiß-rote AMA-Zulassungsstempel laut einer Sonntagsschau keines der neun Tierschutzkriterien. Mit dem Ratgeber wollen sie eine „praktische Einkaufshilfe für Huhn und Pute“ liefern und zeigen, welche Anleitung hinter den verschiedenen Logos steckt. Die Tabellen geben einen detaillierten Überblick über die wichtigsten Kriterien für eine tiergerechtere Geflügelhaltung. Sie zeigen auch, wie jede Marke abgeschnitten hat. ORF Die Leistungen der einzelnen Marken können Sie ausführlich im Einkaufsführer des Ombudsmannes nachlesen Grundlage für die Eintragungen in die Tabelle sind die Spezifikationen und Normen der jeweiligen Warenzeichen und Gütezeichen, die der Gruppe auf Anfrage schriftlich mitgeteilt wurden.
„Das Qualitätsspektrum bei Fleischhähnchen ist riesig“
„Leider hat sich gezeigt, dass Schilder oder Programme, die eine echte Wirkung haben, wenig oder keinen Wert für das Tier haben können“, sagte Eva Percy, Wiener Tierschutzanwältin. Zunächst einmal ist Geflügelfleisch aus Österreich die beste Wahl für tierschutzbewusste Verbraucher. Doch dann wird es schwierig: „Gerade bei Fleischhühnern ist die Qualitätsspanne in Sachen Tierwohl riesig. “Käufer können das nicht sehen”, sagte Persy. ORF Mit Ausnahme von drei „Reserved Branding“-Programmen wird bei der konventionellen Fleischlinie kein Tierschutz kontrolliert Für die Broschüre hat die Wiener Tierschutzanwaltschaft das verfügbare Fleischsortiment an heimischem Hühner- und Putenfleisch nach sieben (Masthühner) und neun (Puten) Tierschutzkriterien analysiert. So wurde beispielsweise geprüft, ob die Tiere einen garantierten Auslauf, erhöhte Sitze oder Beschäftigungsgeräte hatten. Bei Puten wurden das Verbot des Schnabelschneidens und die Gabe von Granulat als weitere artspezifische Kriterien geprüft. Getreide ist die Bezeichnung für Steine oder andere harte Teile, die Puten schlucken und auf ihren muskulösen Mägen als Mahlwerkzeuge verwenden, um Nahrung zu zerkleinern.
Ihre eigenen Bio-Marken entwickeln sich gut
Bio-Lebensmittelmarken schneiden am besten ab: Hühner erfüllen laut Tierschutzombudsmann alle sieben Tierschutzkriterien. Allerdings werden die meisten Tiere in Österreich nur nach dem gesetzlichen Mindeststandard gehalten. Mit Ausnahme von drei Markenprogrammen wird bei der konventionellen Fleischserie das Tierwohl nicht kontrolliert. „Das zeigt uns, dass die Ausrichtung auf Bio-Produkte, die die Stadt Wien im Gemeinschaftsfokus verfolgt, nicht nur umweltschonend, sondern vor allem im Sinne des Tierschutzes ist. „Für Geflügel haben wir uns kürzlich das Ziel gesetzt, die Bio-Quote von derzeit 20 Prozent auf 60 Prozent bis 2030 zu verdreifachen“, sagt Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorzky (SPÖ).