Tatsächlich würden allein die Bauarbeiten zu enormen Schäden und Eingriffen in das Stadtbild führen. Der 17. Bauabschnitt der A100 soll am Treptower Park beginnen und dann die Spree überqueren. Dafür müssen ein Teil der derzeit im Umbau befindlichen Elsenbrücke und die ehemalige Osthafendirektion abgerissen werden.

Jahrelange Baustelle eines Tunnels im Wohngebiet

In einem zweispurigen Tunnel mit je drei Fahrstreifen (jeweils rund 25 Meter breit) wird die Schnellstraße in der Innenstadt unterhalb des Ostkreuzes und der Neuen Bahnhofstraße weiter nach Norden verlaufen. Als Vorarbeiten waren vor einigen Jahren bereits fünf Betonklötze unter dem Bahnhof errichtet worden, doch um das Bahngelände herum müsste jahrelang eine Tunnelbaustelle gebaut werden, wofür Straßen gesperrt werden müssten. Auch viele Wohngebäude werden betroffen sein. Im Bereich des Wiesenwegs würde es unter der Ringbahn hindurchgehen, bevor die Trasse wieder zum Vorschein kommt. Die A100 wird dann zwischen den Häusern an der Wilhelm-Guddorf-Straße und dem Ring eingeklemmt. Auch an der Frankfurter Allee ist Platz. Da es keinen möglichen großen Verkehrsknotenpunkt gibt, führt die Route nach dem Ring-Center weiter bis zur Storkower Straße. Darunter leidet auch Parkau. Die Linke im Viertel rechnet mit dem Weggang der Carl-von-Linné-Schule. Die jüngste Kostenschätzung (seit 2013) geht von 531 Millionen Euro aus. Sie gilt als veraltet. Stephen Gelbaar, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, sieht Diskussionsbedarf. Das Bundesverkehrsministerium unter Volker Wissing (FDP) habe eigenmächtig gehandelt, kritisierte der Bundestagsabgeordnete aus Pankow am Dienstag. „Die rot-grün-gelbe Koalition hat sich mit der Bundesregierung darauf verständigt, laufende Autobahn- und Bundesstraßenprojekte gemeinsam abzustimmen. „Auf der A100 hat eine solche gemeinsame Vereinbarung nicht stattgefunden“, sagte Gelbhaar. „Der A 100 ist weder notwendig noch sinnvoll. Im Gegenteil: Es zerstört die Stadt und frisst wertvolles Land. “Wir Grüne tun immer noch alles, um den weiteren Aufbau dieser Infrastruktur des letzten Jahrhunderts zu verhindern.”

Senator: „Wie aus der Zeit gefallen“

„Was das Bundesministerium hier plant, scheint überholt“, erklärte die Berliner Mobilitäts- und Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne). „Wir haben gerade alle Hände voll zu tun, den ÖPNV auszubauen und attraktiver zu machen, den Klimaschutz voranzutreiben. Zudem steigen die Energiepreise. Und soll jetzt vorrangig eine Autobahn durch die Stadt gebaut werden?“ Das ist die Verkehrspolitik von gestern. „Wir brauchen keine neue Autobahn in der Stadt, wir brauchen eine Erholung der Mobilität“, so Jarasch weiter. „Anstatt Städte weiter mit mehrspurigen Korridoren zu zerstören, sollte in ÖPNV, Bahn und Bus, Radwege und -wege sowie Mobilitätsvernetzung investiert werden.“ ein lebenswertes Berlin, für Wohnungen und Grünflächen“. „Wir müssen den Bau der A100 nicht fortsetzen. “Ich denke, das Bundesverkehrsministerium wird es sich anders überlegen.” Eine erste gesetzliche Grundlage gibt es bereits. 2016 hat die Bundesregierung den Bundesverkehrswegeplan 2030 beschlossen. In einem daraufhin vom Bundestag verabschiedeten Gesetz wurden der 16. und 17. Bauabschnitt als „laufende Vorhaben“ bzw. „fest geplante Vorhaben“ bestätigt. Derzeit wird der 16. Bauabschnitt des Stadtrings fertiggestellt, der an der Grenzallee unweit des Neuköllner Dreiecks beginnt und am Treptower Park endet. „Die Inbetriebnahme ist für das vierte Quartal 2024 geplant“, sagte Cornelia Mitschka, Sprecherin der Autobahn GmbH, der Berliner Zeitung. Im Durchschnitt werden täglich etwa 105.000 Kraftfahrzeuge erwartet.

Die Autobahn nach Treptow gilt als eine der teuersten Straßen Deutschlands

Die Gesamtkosten für die 3,2 Kilometer lange Bundesstraße von Neukölln nach Treptow würden voraussichtlich zwischen 650 und 700 Millionen Euro liegen, bestätigte er. Damit ist der 16. Bauabschnitt, der jüngste Ausbau der A100, eine der teuersten Straßen Deutschlands. Die Bauarbeiten begannen 2013. Gebäude mit mehr als 100 Wohnungen wurden abgerissen, etwa 300 Trennwände freigelegt, etwa 450 größere und unzählige kleinere Bäume gefällt. Unter anderem werde derzeit die neue Ringbahnüberführung gebaut und der 2,3 km lange Trog mit Technik ausgestattet, sagte eine Sprecherin der Autobahn GmbH. Grüne, Linke und viele Bürgerinitiativen lehnen den Weiterbau Friedrichshains entschieden ab. Der Koalitionsvertrag zur Bildung des Senats sah einen Kompromiss vor: „Die Planung und der Bau des 17. Bauabschnitts der A100 werden in der neuen Legislaturperiode von der Landesregierung nicht weiter vorangetrieben.“ Der Bau von Autobahnen liegt jedoch in der Verantwortung des Bundes und der Autobahngesellschaft des Bundes.

CDU Berlin: Berlins neue Autobahn bringt viele Vorteile

Staatssekretär Kluckert sagte, der Senat könne den Bau nicht stoppen: „Das ist eine Bundesangelegenheit – und deshalb fördert das Bundesverkehrsministerium das.“ Auch auf Bundesebene wurde mit den Grünen eine Bündnisvereinbarung getroffen, um große Verkehrsprojekte anzugehen, auch um Lücken in Deutschland zu füllen. Dazu gehört auch der weitere Bau der A100. „Heute beginnt der Gestaltungswettbewerb“, sagte Ronald Norman, Sprecher der Autobahn GmbH. „Planungsleistungen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Varianten der aktuellen Stadtplanung, Verkehrs- und Umweltverträglichkeit, Verkehrsplanung / Verkehrserkundung, Naturschutzforschung sowie Standortrecherchen und -erhebungen. Ziel ist es, die Lösung des Vorhabens schnellstmöglich im Detail auszuarbeiten und baurechtlich abzusichern“. Die oppositionelle CDU in Berlin begrüßt den angekündigten Weiterbau. Oliver Friederici, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion im Abgeordnetenhaus, sagte: „Dass der Bau der A100 an der Storkower Straße jetzt angelaufen ist, ist eine gute Nachricht für die Berlinerinnen und Berliner. Dadurch wird der Verkehr im Osten der Berliner Innenstadt entlastet. Dadurch wird auch die Luftqualität auf vielen Straßen der Stadt verbessert. Es ist auch eine gute Lösung für Staus in der Elsenbrücke.“

Lob auch aus der Berliner Wirtschaft

Ost-Berlin wäre mit der A100 besser erreichbar und der Flughafen BER einfacher, so die CDU-Abgeordnete Friederici. Die Autobahn bringe “den Menschen in unserer Stadt viele Vorteile”. Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und ihr Senat müssen diese großartige Arbeit mit aller Kraft unterstützen. „Berlin ist eine Großstadt, nicht Bullerbü“, sagt Friederici. Die CDU pflichtet der IHK bei: „Berlin braucht den A100 mehr denn je.“ Auch von der Berliner Wirtschaft wurden sie gelobt. „Wir begrüßen, dass die Bundesregierung den Weiterbau der Autobahn A100 fördert“, sagte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsverbandes (UVB). „Dieses Projekt ist enorm wichtig für die Gewerbebewegung in Berlin. Durch den weiteren Ausbau bis zur Storkower Straße wird die Auslastung der gesamten Stadtautobahn stark erhöht. Mit dem 17. Bauabschnitt wird der Ostteil Berlins besser angebunden, während die Innenstadt vom Verkehr entlastet wird. “Berlin darf diesem Projekt keine weiteren Steine ​​in den Weg legen.”