50.000 Menschen besuchten laut Veranstalter das Benefizkonzert auf dem Wiener Hedenplatz. ©APA/TOBIAS STEINMAURER
Das zehnstündige Benefizkonzert in der Ukraine unter dem Motto „YesWeCare“ war am Sonntag auf dem Wiener Heldenplatz ein schallendes Zeichen der Unterstützung. Nach Angaben der Veranstalter kamen 50.000 Besucher.
„Das sollte jeder hören: Krieg ist so verdammt altmodisch, Baby“, sagte Marco Wanda kurz vor 23 Uhr. an die Teilnehmer, die Wandas nächsten Akt tanzten, die zahlreich erschienen waren, von denen aber nur einer überschaubaren Zahl eine Maskenpflicht auferlegt worden war. durch den Veranstalter. Wohltätigkeitskonzert der Ukraine am Sonntag in Wien
Der Präsident der Ukraine sprach per Video
Nichtmusikalischer Punkt war ein vierminütiger Videoclip, in dem sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am späten Sonntagnachmittag an die Teilnehmer des Konzerts wandte. „Wir kämpfen weiter“ war die zentrale Botschaft der von Musik und schmerzhaften Bildern von Zusammenstößen und Explosionen begleiteten Rede, in der er zu einem Waffenstillstand aufrief und erklärte: „Frieden ist die einzige Option!“. Selenskyj wandte sich in englischer Sprache an die Öffentlichkeit in ganz Europa. Puls 24-Koordinatorin Corinna Milborn sprach am Sonntag vor den Solidaritätsveranstaltungen in 20 Ländern. Selenskyj erinnerte daran, dass die Ukraine vor einem Monat angegriffen wurde, seitdem hart gekämpft hat und nicht die Absicht hat, aufzugeben. Er forderte unter anderem die internationale Gemeinschaft auf, Waffen, noch härtere Sanktionen gegen Russland und Menschlichkeit für die Flüchtlinge zu übergeben.
Laut Veranstalter profitieren 50.000 Fans von dem ukrainischen Konzert in Wien
Während des Spiels zwischen den Auftritten der Bands Buntspecht und Cari Cari herrschte Stille auf dem Heldenplatz, wo sich nach Angaben der Veranstalter rund 50.000 Menschen in der Nachmittagssonne versammelt hatten. Später in dieser Nacht, als das Gedenken an die Opfer des Seekriegs und eine Schweigeminute gefeiert wurden, waren laut Milborn 100.000 Menschen auf dem Heldenplatz. Allerdings sprach die Polizei gegenüber der APA nur von 10.000 Besuchern. Der langjährige Ex-Botschafter der Ukraine in Wien, Olexander Scherba, äußerte sich hingegen via Twitter sichtlich beeindruckt von den Fernsehbildern des überfüllten Heldenplatzes bei Nacht und schrieb: „Mein Gott …. Mein liebes Österreich , Geliebtes Mein Wien! Aus Kiew, von ganzem Herzen – DANKE !!! “
Wandas Auftritt am Wiener Heldenplatz: „Umarmen statt schießen“
“Umarmen statt schießen!” Es sollte dem Publikum bei Wandas Show auf einem Plakat vorgelesen werden, aber es gab nur wenige Transparente. Einige Fahnen und Luftballons waren zu sehen und das Tor der Helden leuchtete wie seit vielen Tagen in den Farben der Ukraine gelb und blau. Menschen mit Blumen im Haar verbreiten eher Woodstock-Feeling als Show. Aber von der Szene aus war die Botschaft klar. Oska formulierte es so: „Kriege sind völlig sinnlos!“ Und Lemo erinnerte: „Spenden nicht vergessen, dafür sind alle da!“.
Das Benefizkonzert in Wien, Ukraine, begann um 13.00 Uhr
Die Veranstaltung begann um 13:00 Uhr bei Sonnenschein. Der Eintritt war frei, es wurden Spenden für die Opfer des Ukraine-Krieges gesammelt. Der gesamte Betrag kommt den SOS-Kinderdorf-Organisationen und bedürftigen Nachbarn zugute. Die Veranstalter hoffen, die Höhe bis Montag bekannt geben zu können. Zu Beginn bedankte sich Organisator Daniel Landau bei allen Beteiligten. „Es ist toll, heute zusammen und solidarisch mit Menschen in Not zu sein, das bedeutet für mich ‚YesWeCare‘.“
Bundespräsident Van der Bellen bei einem Benefizkonzert am Heldenplatz in Wien
Kurz vor 20 Uhr – wie zuletzt im Ernst-Happel-Stadion – sprach Bundespräsident Alexander van der Belen zur Menge. Er sei „tief bewegt, dass sich hier so viele Menschen versammelt haben“ und denke vor allem an die mehr als eine Million Kinder und Jugendliche, die die Ukraine verlassen mussten. Er bedankte sich ausdrücklich bei den Lehrern, die sie nun betreuen. Man müsse nicht nur an die Menschen innerhalb und außerhalb der Ukraine denken, forderte der Bundespräsident, sondern auch “all diejenigen, die sich gegen den Krieg in Russland wehren und dafür 15 Jahre Gefängnis riskieren oder alleine gehen müssen”. „Die Freiheit wird siegen, der Frieden wird siegen, die Demokratie wird siegen“, sagte das Staatsoberhaupt selbstbewusst.