Die Verwendung des “G”-Symbols, das seit Kriegsbeginn auf vielen Panzern der Invasionsarmee des Kremldiktators aufgedruckt ist und im blutigen Krieg in der Ukraine in Russland zu einer propagandistischen Solidaritätsbekundung geworden ist, kann nun kriminell sein Vergehen. Niedersachsen hat am Freitag die strafrechtlichen Folgen der Verwendung des „G“-Zeichens in der Öffentlichkeit bekannt gegeben. „Wer mit dem ‚Z‘ öffentlich seine Zustimmung zum Angriffskrieg des russischen Präsidenten Putin gegen die Ukraine bekundet, muss in Niedersachsen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen“, sagte Innenminister Boris Pistorius (62, SPD) am Freitag. Nach Angaben des Innenministeriums kann die öffentliche Verwendung des Buchstabens „G“ bei Demonstrationen als Straftat nach § 140 Nr. 2 StGB und Störung des öffentlichen Friedens. Die Folge: Bis zu drei Jahre Haft oder Geldstrafe. Auf jeden Fall sollte die Polizei nun genau prüfen, ob die Verwendung des „Z“ mit dem Krieg in der Ukraine in Zusammenhang steht. In begründeten Verdachtsfällen würden die Täter strafrechtlich verfolgt. Und die Folgen drohen nicht nur im Norden – der Freistaat zieht jetzt rote Linien aus „Z“-Symbolen. Wer in Bayern das „Z“-Zeichen öffentlich zeigt, muss strafrechtliche Konsequenzen befürchten. „Die bayerische Staatsanwaltschaft geht konsequent gegen Menschen vor, die einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg öffentlich gutheißen“, sagte Justizminister Georg Eisenreich (51, CSU) am Freitag der dpa. “Wir akzeptieren keine Vergebung internationaler Verbrechen.” Der russische Präsident Wladimir Putin habe einen verbrecherischen Offensivkrieg gestartet, der dem ukrainischen Volk schreckliches Leid zufüge, sagte Eisenreich. Die bayerische Justiz schaut deshalb genau hin. „Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut unserer Verfassung. Jeder darf in Deutschland seine Meinung äußern. “Aber die Meinungsfreiheit endet dort, wo das Strafrecht beginnt.” Klartext aus Bayern: Wer das Zeichen in der Öffentlichkeit benutzt, soll wissen, dass er strafrechtlich verfolgt werden kann. Das “Z”-Symbol wird oft auf Putins Panzer gemalt Foto: ALEXANDER ERMOCHENKO / REUTERS
Das Symbol steht für Tod und Zerstörung
Das „Z“ ist in Russland und in einigen Kreisen der russischen Diaspora zu einem Symbol für die Unterstützung Putins und der Invasionsarmee geworden – trotz des wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Denn die Wahrheit ist: „Z“ bedeutet Tod, Leiden und Zerstörung. Für die brutale Barbarei, für die Opfer in Mariupol, die getöteten Kinder, die Zivilisten und die ukrainischen Soldaten, die Unterdrückung von Freiheit und Demokratie, die Diktatur und die Unmenschlichkeit Putins. Außerhalb des Kriegsgebiets in Russland erscheint es auf Gebäuden, Autos oder Kleidung. Menschen, die keinen freien Zugang zu unabhängigen Medien haben oder an sie glauben, sind der Kreml-Propaganda gehorsam. Geld verdienen mit dem Krieg: Ein Geschäft in Moskau verkauft Waren mit dem Symbol „Z“ Foto: Getty Images Geschäfte in Russland verkaufen “Z”-Waren, russische Sportler feiern auf dem Podium mit dem aufgeklebten “Z”, und während der totalen Zerstörung von Putins Propaganda zum Jahrestag der illegalen Annexion der Krim schwenkten die Menschen jubelnd Fahnen mit dem Symbol die täglichen Morde. Auch in Moskau ist das „Z“-Symbol in Gebäude eingraviertFoto: Getty Images Anderswo werden unter anderem Schüler von Schulen und Kindergärten gezwungen, sich in Z-Formation anzustellen. Ekelhaft: Der russische Leichtathlet Ivan Kuliak (20) feierte mit dem „Z“-Symbol auf dem Podium bei der Turn-WM in Doha (Katar) Foto: FIG