21.08.2022, 17:25 Uhr
Beim Tag der offenen Tür stellen sich der Kanzler und seine Minister den Fragen der Besucher. Außenminister Baerbock erhielt in der Fragestunde viel Applaus und Jubel. Verteidigt Waffenverkäufe an die Ukraine. Bundeskanzler Scholz betont, “dass der Krieg nicht eskalieren darf”. Außenministerin Annalena Baerbock hat deutsche Waffenlieferungen zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg verteidigt. Russlands Präsident Wladimir Putin weigere sich, in einfachsten Fragen wie dem humanitären Völkerrecht zu verhandeln, und auf Vermittlungsbemühungen gebe es keine Reaktion, kritisierte Baerbock das Auswärtige Amt beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin. Ein Bürger hatte zuvor gefragt, was über die Waffenlieferung hinaus für die diplomatische Beendigung des Krieges getan werde. Auch Bundeskanzler Olaf Solz verteidigte in der öffentlichen Debatte im Kanzleramt das Vorgehen der Bundesregierung bei Waffenlieferungen. Mit Applaus und Jubel wurde Baerbock für die einstündige Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern im völlig überfüllten Weltsaal des Auswärtigen Amtes begrüßt. Auch bei ihren Antworten gab es immer wieder lauten Applaus von der Bühne. Wenn es zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu einem verhandelten Kriegsende komme, “dann haben wir die Möglichkeit, nichts zu tun”, sagte der Grünen-Politiker. Oder wir sagen, wir leisten militärische Unterstützung, um weitere russische Vorstöße zu verhindern.” In der jetzigen Situation findet er diesen Weg “wie schrecklich, der einzige zu sein, den wir gehen können. Denn die Alternative wäre eben, Millionen Menschen ihrem Schicksal zu überlassen.” Man könne nicht „einfach die Verantwortung dafür übernehmen“. Auf die Frage eines Bürgers, ob Deutschland die ukrainische Regierung ausreichend unterstütze, sagte Baerbock, die Bundesregierung tue, “was andere Länder tun”. Viele Waffen wurden bereits geliefert, zum Beispiel aus Beständen der Bundeswehr. Aber das ist kein Wettbewerb darüber, wer am meisten leistet und wer schlechter und besser ist. Die demokratischen Länder müssen gemeinsam ihr Bestes tun, um die Ukraine zu unterstützen. „Hier geht es um den Schutz von Menschenleben in der Ukraine“, sagte der Minister. Die Bundesregierung versucht dies nach besten Kräften mit allen Mitteln und ohne Kriegspartei zu werden.
Scholz: Putin darf Grenzen nicht neu ziehen
Im Kanzleramt machte Scholz in Bürgergesprächen deutlich: Deutschland werde der Ukraine auch weiterhin “alles zur Verfügung stellen, was sie zu ihrer Verteidigung braucht”. Es gehe aber auch darum, “sicherzustellen, dass es zu keiner Eskalation des Krieges kommt”. Der russische Präsident Wladimir Putin habe diesen Krieg lange vor Beginn der Invasion geplant, fügte er hinzu. Lassen Sie sich von Putin nicht einschüchtern: Bundeskanzler Scholz. (Foto: dpa) „Dies ist ein Krieg, der von Putin, Russland, begonnen wurde, und eindeutig mit der Absicht, sein Nachbarland zu erobern – ich denke, das war das ursprüngliche Ziel“, sagte Soltz einem Bürger. Er hatte nach einer Strategie zur Beendigung des Krieges gefragt, den Russland am 24. Februar begonnen hatte. Russland mache sich derzeit Sorgen um Gebietsgewinne in der Ostukraine, sagte Scholz. Aber es ist nicht einmal sicher, dass das so bleibt. Rückzug ist keine logische Strategie. „Putin hatte eigentlich die Idee, einen Marker über die europäische Landschaft zu ziehen und dann zu sagen: ‚Das ist meins und das ist deins‘“, sagte die Kanzlerin. Er fügte hinzu: “So funktioniert das nicht.” Solz kündigte an, den Dialog mit Putin nicht zu beenden. Hier gilt: „Man muss klar sein und darf sich nicht einschüchtern lassen.“