Im Mai 2021 zog der Berliner nach und verglich in einem Instagram-Post die Situation der Menschen im Gazastreifen mit dem Warschauer Ghetto.
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Knapp ein Jahr später hält Massiv eine Auszeichnung für „besonderes Engagement (…) gegen Extremismus und Rassismus“ in den Händen: den Hamza Kenan Kurtovic Award. Bundesinnenministerin Nancy Pfizer (SPD) lächelt nur einen Meter neben dem Musikerriesen in die Kamera. Und gerade wurde sie für ihr Engagement ausgezeichnet. Zuvor verlas Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der zugeschaltet war, ein Grußwort.
All dies mag seltsam erscheinen. Wenn die Feier zum Gedenken an die Opfer des Rechtsterrorismus in Hanau nicht längst seltsame Züge angenommen hätte.
Bezüge zum Islam werden nicht erwähnt
Der Preis wurde am Dienstag erstmals verliehen. Es soll Hamza Kenan Kurtovic und die anderen acht Opfer des rassistischen Angriffs vom 19. Februar 2020 in Hanau ehren – und vielmehr zeigen, „wie wichtig gesellschaftliches Engagement im Kampf gegen Extremismus und Rassismus ist“, so die Organisatoren.
Massiv, der seine Auszeichnung in einem palästinensischen T-Shirt entgegennahm, wurde für sein Engagement für Flüchtlinge geehrt.
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Dass der Rapper zuvor Kreise mit bekannten deutschen Islamisten hatte, blieb unbemerkt. Das bestätigen Fotos, die Massiv neben Ashraf Remmos langjährigem Manager und Top-Salafisten Bilal Gümüs zeigen.
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Gümüs, der die Verteilaktion des Korans leitete, sitzt seit Februar 2020 wegen Planung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat im Gefängnis. 2013 soll er einem 16-Jährigen bei der Einwanderung in den syrischen Bürgerkrieg geholfen haben, wo er im Kampf für eine islamistische Miliz starb.
Offensichtlich war das die Inspiration für Massiv. In einem Song aus dem Jahr 2015 mit dem Titel „Condemned / I Didn’t Want to Go to Syria“ rappte Massiv für einen 26-jährigen Koranverteiler namens Bilal: „Ich wurde beschuldigt, Mitglied von ISIS zu sein. Ich diene Gott, meinem Herzen ist rein.” In anderen Songs spielte er mit dem Image des Grauens und bezeichnete sich selbst als „Terrorist der Top Ten“.
Das Bundesinnenministerium teilte auf Anfrage mit, Faeser wisse vor der Preisverleihung nicht, wer neben ihr geehrt werde. Faeser erhielt die Auszeichnung „für sein Engagement gegen Rassismus und seine enge Verbindung zu den Opfern des rechtsextremen Anschlags in Hanau“.
Im Hintergrund ist ein bekannter Rührer beteiligt
Die Auszeichnung wurde von C&E Education and Sport, einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, verliehen. Einer der Geschäftsführer ist Ernes Erko Kalac, ehemaliger Botschafter für die Mitgliedschaft im Deutschen Olympischen Sportbund und Träger des Bundeswertekreuzes seit 2021.
Unter den 14 Preisträgern sind Alt-Bundespräsident Christian Wulff, Komikerin Enissa Amani, die Fußballmannschaft Eintracht Frankfurt und Profiboxerin Zeina Nassar.
Ausgewählt wurde dieser von einer 12-köpfigen Jury rund um die Familie von Hamza Kurtovic, Ex-DFB-Teamchef Rudi Völler, ZDF-Moderatorin Dunya Hayali und Aiman Mazyek, Vorsitzender des Muslimischen Zentralrats. Der Influencer Tarek Baé war jedoch anscheinend auch hinter den Kulissen an der Organisation der Veranstaltung beteiligt.
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Bae bezeichnet sich selbst als Journalist und hat zuvor für die Denkfabrik Seta gearbeitet, die aus Sicht der Bundesregierung Erdogans AKP-nah steht. Bae kommentiert das Thema Islam auf Instagram und YouTube. In der Vergangenheit unterhielt er eine Facebook-Seite, die auch antisemitische Verschwörungstheorien verbreitete. Nach einer WELT-Anfrage in Baé im Sommer 2021 ist die Seite nicht mehr erreichbar.
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Bae schrieb auf Twitter, dass er „für die Auszeichnung gearbeitet hat und es ein Erfolg war“. Er wird auch Mitglied der Jury des Jahres sein.
Die Nationalisten wollen das Andenken Hanaus stehlen
Bereits die offizielle Hanauer Feier im Februar hatten sich antiisraelische Gruppen und türkische Nationalisten zunutze gemacht. Als Innenminister Faeser und der assyrische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) bei einer Gedenkfeier auf einem Friedhof in Hanau sprachen, riefen Demonstranten in Berlin “Yallah Intifada, von Hanau bis Gaza”.
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Auch eine dubiose Koalition aus „Hanauer Vereinen und Moscheegemeinden“ versammelte sich auf dem Hanauer Heumarkt. Der Journalist Eren Güvercin kritisierte, dass unklar bleibe, wer diese Vereine wirklich seien. Damit blieb der Verdacht bestehen, dass Demonstranten von außerhalb Hanaus aus der Lobby der AKP-UID-Lobby angereist waren.
Als Organisator fungierte ein Mann namens Teyfik Canzcan. Özcan ist auch ein Unterstützer von Erdogan und bestreitet öffentlich den Völkermord an den Armeniern. Das hielt SPD-Chefin Saskia Esken nicht davon ab, bei der Veranstaltung zu sprechen – und mit Inspiration Özcan für einen Kaffee zu posieren.
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Die Journalistin Güvercin kritisierte daraufhin, dass die Akteure, die in Deutschland Antirassismus predigten, aber in der Türkei „die aggressive nationalistische Identitätspolitik der AKP-MHP unterstützen“, sicherlich viele seien – aber nicht für Rassismus und Ehre für das Gedenken an die Opfer.
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