Stattdessen machten sie sich auf den Weg zum Saal einer freien Kirche in der Cosmonaut Avenue – mit einem von der Kirche gemieteten Auto, regulären Bussen und Zügen und teilweise zu Fuß. Die Kirche möchte sie in ihrem Saal aufnehmen. Die Menschen kommen aus verschiedenen Städten und Dörfern der Ukraine und sind durch ihre freikirchliche Gemeinschaft miteinander verbunden. „Wir kennen uns alle hier und fühlen uns wie zu Hause. Die Gemeinde in Lichtenberg kümmert sich um uns. Wir haben schon einen Job gefunden, aber wir warten noch auf den Papierkram“, sagte Viktoria Katnova, die Kiew mit ihrer Familie verlassen hat. Diese ukrainische Familie möchte in Berlin bleiben. Foto: Robert Klages Sie wollen nicht in den Bus steigen, weil sie nicht wüssten, was mit ihnen passieren würde und wohin sie fahren würden. “Wir werden jedenfalls nicht gehen. Wir wollen hier bleiben, in Berlin.”
Der LAF will die Flüchtlinge zur Umverteilung nach Tegel bringen
Laut LAF mussten die Ukrainer in das Ankunftszentrum am alten Flughafen Tegel transportiert werden, um von dort weitergeschickt zu werden. Die Verteilung von Flüchtlingen, die keinen Wohnsitz für 6 Wochen in Berlin nachweisen können, findet in ganz Griechenland statt: „Wir wissen vorher nicht, in welche Richtung es geht. „Das könnte Regensburg oder Stuttgart sein, aber auch Düsseldorf“, sagte ein LAF-Sprecher. „Viele der Flüchtlinge sagen selbst, dass sie so schnell wie möglich arbeiten wollen – was mit einem Kriegsflüchtlingsausweis problemlos möglich ist. „Viele Menschen, die derzeit in Berlin ankommen, kennen die Möglichkeiten in anderen Teilen des Landes nicht – Berlin wird daher von vielen Flüchtlingen als ein Ort wahrgenommen, an dem ihre Wünsche und Hoffnungen gebündelt sind.“ Derzeit setzen sie nur auf den 90-tägigen visumfreien Aufenthalt für Ukrainer in Berlin. Nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel müssen fünf Prozent der nach Deutschland Geflüchteten in Berlin bleiben. Der Rest muss also auf die anderen Bundesländer verteilt werden. Ausnahmen gibt es nur für Ukrainer, die eine feste Wohnung oder direkte Verwandte in Berlin haben.
Lehrer, Schüler und Mikrobiologe
Menschen könnten zum Beispiel im Handel arbeiten, sagte der LAF-Sprecher: „Ein Hochschulabschluss ist nicht zwingend erforderlich, oft reicht es schon, um sechs Uhr morgens aufstehen zu können. Viele der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge sind Landwirte. “Sie sind froh, wenn ihre Frauen Arbeit in einer Apotheke finden.” Laut Moritz Maier, Sprecher des Pfarreihilfswerks, sind die Flüchtlinge aus dem Wohnheim qualifiziert: Darunter sind Lehrer, Schüler und ein Mikrobiologe. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte in den vergangenen Wochen in Absprache mit der amtierenden Senatorin Katja Kipping (Linke) solche Verteilaktionen angekündigt. Die CDU in Liechtenstein kritisierte den rot-grün-roten Senat für seine angebliche Kälte gegenüber ukrainischen Flüchtlingen.
Der Petitionsausschuss hat für die Inhaftierung der Ukrainer gestimmt
Die Christdemokraten seien empört, dass die betroffenen Ukrainer bereits in Berlin gefesselt seien, sagte CDU-Landesvorsitzender Danny Freimark. Die Lichtenberger Freikirche ist auch die Gemeinschaft kirchlicher Mitarbeiter, der viele Ukrainer schon in ihrer Heimat angehörten. Leerfahrt. Dieser Bus musste die Flüchtlinge abholen und zum Ankunftszentrum Tegel bringen. Mitfahren wollten sie aber nicht Foto: Robert Klages „Das Verhalten der Senatsverwaltung macht mich wütend. Knapp 120 ukrainische Flüchtlinge sollen trotz wochenlangem Aufenthalt in Berlin-Lichtenberg und guter Integration durch die örtliche Freikirche die Stadt gegen ihren Willen verlassen müssen“, sagte Freymark . , der auch Mitglied des Repräsentantenhauses ist. [Lichtenberg und die Flüchtlinge: Jeden Montag berichtet unser Autor Robert Klages im Tagesspiegel-Bezirksnewsletter über die Folgen des Ukraine-Kriegs für den Bezirk. Hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de] Jetzt kostenlos bestellen Freymark weist darauf hin, dass so viele Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet ohnehin noch darauf warten, dass sich Unterkünfte in anderen Bundesländern füllen: und Vereine, die sich vernetzt und beim Sozialamt angemeldet haben. „Einige von ihnen werden bald einen Job haben – warum jetzt gehen?“ Danny Freymark (links), Mitglied des CDU-Bundestags, und Moritz Maier, Beauftragter der Frauenhilfsvereinigung und der Kirchlichen Gemeinschaft. Foto: Robert Klages In einem Interview mit dem rbb am Montagnachmittag verteidigte Kipping die Verteilung von Flüchtlingen auf andere Bundesländer generell und sagte, es sei eine Entscheidung zugunsten dieser Menschen. „Man kann nicht nur heute eine Entscheidung treffen, die moralisch funktioniert, sondern es muss in vier Jahren eine gute Entscheidung sein“, sagte der Linken-Politiker. „Ab der Registrierung als Kriegsflüchtling erfolgt natürlich eine bundesweite Verteilung. Und das ist auch im Interesse der Flüchtlinge.“ Die überwiegende Mehrheit der Kommenden entscheidet sich zunächst für die Bundeshauptstadt. Allerdings sei es nicht nur wichtig, in den kommenden Wochen gut zurechtzukommen und Übergangslösungen für die Menschen hier zu finden, sagte Kipping. Vom guten Wohnraum über die Kitas bis hin zu den Plätzen in einem Pflegeheim muss ihnen mittelfristig endlich viel zur Verfügung stehen. In vielen Bundesländern und Städten gebe es “wirklich gute Möglichkeiten”, sagte Kipping. “Wir möchten, dass die Leute sehr gute Mitgliedschaftsangebote erhalten.” Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ist vor allem Berlin zu einem Ziel für Flüchtlinge innerhalb Deutschlands geworden. Zuletzt kamen täglich bis zu 10.000 Ukrainer in die Hauptstadt, oft Frauen und Kinder. [Alle aktuellen Nachrichten zum russischen Angriff auf die Ukraine bekommen Sie mit der Tagesspiegel-App live auf ihr Handy. Hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen.] Senatorin Giffey hatte gesagt, Berlin versuche, allen gerecht zu werden. Aber auch andere Bundesländer sollen sich bald an der Versorgung der Massen an Flüchtlingen beteiligen. „Wir haben über den Petitionsausschuss des Repräsentantenhauses vorgeschlagen, dass die 120 Opfer in Berlin registriert und ihr Aufenthalt dauerhaft garantiert werden“, sagte Freymark zuvor. “Der Petitionsausschuss hat diesem Antrag parteiübergreifend zugestimmt.” Bisher gab es keine Konsequenzen. (mit dpa)