Brief von anonymen Cobra-Beamten

Der SPÖ reichte das nicht, die wie bereits angekündigt am Montag eine parlamentarische Anfrage zur Sache stellte. Grundlage dafür war vor allem ein fast anonymer fünfseitiger Brief eines mutmaßlichen Cobra-Polizisten. Dieses Schreiben enthielt ausführliche Informationen zum Personenschutzverfahren für die Familie des Kanzlers. Und genau das sagte Nehammer in seinem Statement: „Eine rote Linie in der politischen Debatte ist massenhaft überschritten worden. “Das gefährdet die Sicherheit meiner Familie.” Und weiter: „Sicherheitslücken können anhand der detaillierten Darstellung identifiziert werden. „Das geht zu Lasten der Sicherheit meiner Familie und das ist der Tiefpunkt des politischen Streits“, sagte sie sichtlich empört.

Gespräch mit Reddy Wagner

Am Montag gab es zudem ein persönliches Gespräch mit SPÖ-Chefin Pamela Reddy-Wagner. “Es ist traurig, dramatisch und unehrenhaft, nicht mich, sondern meine Familie anzugreifen”, sagte Nehammer. Mehrere Anzeigen werden nun geprüft, auf die weiteren Vorwürfe ging die Kanzlerin in dem Schreiben nicht näher ein. Einer dieser Vorwürfe: Die Frau des Kanzlers, Katharina Nehammer, soll die beiden Leibwächter zur Feier in ihre Wohnung eingeladen haben. Die Männer sollen mit 1,2 Prozent abgereist sein.

Interventionsvorwurf ist eine „reine Lüge“

Nach Angaben des Innenministeriums waren die Beamten betrunken in einer Bar. Besonders schwer wiegt der Vorwurf, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) habe angeblich direkt bei Bernhard Treibenreif, dem Leiter der Sondereinheit, interveniert, damit die Arbeitszeiten der Beamten „angepasst“ würden. Bundeskanzler Nehammer antwortete daraufhin mit lauter Stimme auf den Vorwurf: „Das ist Unsinn. Eine dreiste Lüge, die ich kategorisch zurückweise.“ Der anonyme Autor behauptet auch, dass die Frau von Bundeskanzlerin Kathi Nehammer am Tag nach dem Unfall persönlich die Cobra-Zentrale in Wiener Neustadt besucht haben soll, um einen persönlichen Termin mit Cobra-Chef Treibenreif zu vereinbaren.

Aussehen der Kobra

Das Innenministerium teilte am Montag mit: „Wegen der falschen Anschuldigungen […] Die Direktion der Spezialeinheiten wird strafrechtlich verfolgen.” Weiter heißt es in dem Schreiben des Innenministeriums: „Falsche Anschuldigungen in Verbindung mit der Veröffentlichung von Sicherheitskonzepten gefährden die persönliche Sicherheit der Opfer und die allgemeine Sicherheit in unserem Land. „Die öffentliche Sicherheit ist im Verantwortungsbewusstsein aller Entscheidungsträger dringend aufgefordert, dies zu unterlassen.“ Reinhold Einwallner, der für die Anfrage zuständige Sicherheitssprecher von SPS, sagte: „Das sind höchst fragwürdige Vorgänge, auch wenn nur Teile des Schreibens der Realität entsprechen, die einer vollständigen Aufklärung bedürfen. “